Im Verlauf des Programms wurden auch Leute aus dem Publikum aufgefordert, mitzuspielen, was für zusätzliche Lacher sorgte. Bild Verena Blattmann
Im Verlauf des Programms wurden auch Leute aus dem Publikum aufgefordert, mitzuspielen, was für zusätzliche Lacher sorgte. Bild Verena Blattmann

Bühne

Träfe Sprüche made in Appenzell

Die Kulturkommission der Gemeinde Feusisberg lud am späten Sonntagnachmittag zu einer Appenzeller Comedy-Show in den Maihofsaal in Schindellegi ein. Die Leute kamen in Scharen, um sich über die träfen Sprüche des Comedy-Duos Messer & Gabel alias Rolf Kern und René Sulser zu amüsieren.

Bevor die Appenzeller Show so richtig losging, mussten die Besucher zuerst einmal mit Rufen und Winken einen Test über sich ergehen lassen, um zu beweisen, dass es in Schindellegi «rächti Fraue und Manne git». Erst dann nahmen die beiden Komiker in Appenzeller Tracht das Publikum mit auf eine katholische Schiffsreise, die sie an der Olma gewonnen hatten.

Kein Kaffee im «Internetz»-Café

Die katholische Schiffsreise entpuppte sich als Kreuzfahrt. Schon bei den Vorbereitungen zu dieser Reise gab es einige Hindernisse zu überwinden. Da war beispielsweise die Entscheidung zu fällen, ob man die Holde auf die Reise mitnimmt. Erst im Delirium – nach einigen Gläsern Beaujolais – konnten sich die beiden Komiker für ihre Ehefrauen entscheiden. Verwirrung stiftete auch der Löchlizwicker von der SBB mit der Frage nach dem Generalabonnement, wo doch die spitze Gabel (René Sulser) im Militär nur Hauptmann war und sich das scharfe Messer (Rolf Kern) nicht als halbe Portion sieht und darum kein Halbtaxabonnement besitzt.

Pointe über Pointe

So reihte sich auf der gemeinsamen Kreuzfahrt ab Genua eine Pointe an die andere, und dem Publikum blieb kaum eine Verschnaufpause, um sich vom Dauerlachen zu erholen. Auf dem Schiff machten die beiden auch Bekanntschaft mit dem «Internetz» und dem «Eierphon» und wunderten sich sehr, dass es im «Internetz»Café keinen Kaffee gab. Schliesslich planten die beiden, die nächsten Ferien im Olé-Olé-Land Spanien zu verbringen und das erste Mal zu fliegen.

«Rässe Chäs» im Flugzeug

Dass der Metalldetektor am Flughafen alles sieht und dabei die eingewachsenen Zehennägel und die Kuppe der Stahlkappenschuhe Signale aussenden, ginge ja noch. Es kam aber noch besser.Weil der «Frass» im Flugzeug ungeniessbar war, packten die beiden urchigen Landeier ihr Lunchpaket aus dem Rucksack. Das würzige Aroma des «rässen Chäses» verbreitete im Flieger nicht nur einen markanten Duft. Nein, mit einem Klapf schossen die Sauerstoffmasken aus der Halterung und lösten Panik im Flieger aus. Wen wunderts, dass auch der Aufenthalt in Spanien viel zu erzählen gab. DasTelegramm, dassVetter Ernst, mit 65 Jahren beileibe kein junger Bräutigam mehr, nun endlich seine 70-jährige Irmgard ehelicht, beendete den Spanienurlaub.

Ein Lacher löste den anderen ab

Aufregung rund um die Hochzeit, die «kalten Füsse» des Bräutigams vor dem angeblichen Ehejoch, das leidige Thema rund um «d’Hudle» und vieles mehr wurde dem Publikum witzig demonstriert. Spiele – ob geliebt oder nicht – gehören zu einer Hochzeit wie das «Ja» in der Kirche. Dafür suchten sich die beiden Komiker die Akteure aus dem Publikum heraus und kommentierten deren Schauspielversuche mit träfen Sprüchen. Das Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Maihofsaal kam während anderthalb Stunden voll auf seine Kosten, und die beiden Komiker wurden mit frenetischem Applaus belohnt. Ob sich die Besucher den Tipp, auf dem Trottoir nach Hause zu fahren, da es auf der Strasse zu viele Unfälle gebe, zu Herzen genommen haben, ist allerdings fraglich.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

11.11.2014

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