Die strenge Lagerwoche hat sich ausgezahlt, dem Orchester gelang ein Konzert auf hohem Niveau. Bild Paul A. Good
Die strenge Lagerwoche hat sich ausgezahlt, dem Orchester gelang ein Konzert auf hohem Niveau. Bild Paul A. Good

Musik

Ein bravouröses Konzert auf sehr hohem Niveau

Begeisterndes Konzert des Schwyzer Kantonalen Jugendblasorchesters in Schindellegi.

Seit bald 30 Jahren ist das Schwyzer Kantonale Jugendblasorchester (SKJBO) auf höchstem musikalischem Niveau unterwegs. Jeweils im Zweijahresrhythmus findet ein einwöchiges Orchesterlager statt (dieses Jahr in Schwarzenberg), dessen Abschluss durch zwei Konzerte gekrönt wird. Am Samstag konzertierte das SKJBO in Vitznau und am Sonntagabend im Maihofsaal in Schindellegi. Die Jugendlichen boten unter der Leitung von Marco Müller ein hochstehendes Konzert.

 

In der Lagerwoche exzellent gearbeitet

Mit Gustav Holsts «Second Suite in F for Military Band», einer der wichtigsten und meistgespielten Kompositionen für Blasorchester, eröffnete das SKJBO den Konzertabend. Die Suite besteht aus vier Sätzen, die jeweils auf traditionellen englischen Volksliedern und Tänzen basieren. Bereits bei diesem ersten Stück, dass auch Solis verschiedener Instrumente enthielt, zeigte das Orchester, wie exzellent in der Lagerwoche gearbeitet wurde.

 

Die Möglichkeiten der Oboe

Mit Sybille Emmenegger betrat anschliessend eine junge, aufstrebende Musikerin die Bühne. Sie ist freischaffende Oboistin und schon mit einigen Masters «dekoriert». Begleitet vom Orchester spielte sie das «Capriccio per Oboe» von Amilcare Ponchielli. Sybille Emmenegger bot mit diesem Stück eine eindrucksvolle Demonstration der klanglichen und technischen Möglichkeiten der Oboe, grandios gespielt und verdientermassen mit einem riesigen Applaus belohnt. Für den Abschluss des ersten Teils hatte das Orchester ein Werk des amerikanischen Komponisten Frank Ticheli mit dem Titel «Blue Shades» ausgesucht. Eigentlich kein Blues-Stück, aber Harmonien und Rhythmen zeigen Tichelis tiefen Respekt und Liebe zur amerikanischen Musiktradition. In diesem Stück brillierte Nicole Briggen mit einem zauberhaft gespielten Klarinetten-Solo. «Dieses Werk hat uns im Lager am meisten Bauchweh gemacht», gestanden die zwei charmanten Ansagerinnen.

 

In allen Stilrichtungen zu Hause

Der zweite Teil begann mit Rolf Rudins «Der Traum des Oenghus». Der deutsche Komponist wurde von der keltisch- irischen Mythologie inspiriert. Auch hier zeigte sich das grosse Können des Orchesters, Dynamik und Klangausgleich waren nahe an der Perfektion. Das anschliessende Werk «El Camino Real» von Alfred Reed basiert auf den traditionellen Akkordfolgen spanischer Flamenco-Gitarristen, von Reed in eine lebendige und kraftvolle Fantasie umgewandelt. Mit Rossano Galantes «Sailing with Whales» wurden die Zuhörer auf eine bewegende Reise durch die Ozeane mitgenommen, begleitet von den eindrucksvollen Klängen der Wale. Den offiziellen Schluss machte ein Medley aus der 80er-Kultur mit Titeln wie «Skandal im Sperrbezirk » oder «Rock Me Amadeus». Mit diesem Stück stellte das SKJBO auch unter Beweis, dass es in allen Stilrichtungen zu Hause ist. Die begeisterten Zuhörer hatten aber damit noch nicht genug, nicht weniger als zwei Zugaben wurden vom Orchester gefordert. Fazit: Zum Abschluss einer strengen Lagerwoche ein bravouröses Konzert auf sehr hohem Niveau mit vielen gelungenen solistischen Einlagen.

 

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

13.08.2024

Webcode

www.schwyzkultur.ch/c6Kx78