Im Maihofsaal in Schindellegi trafen sich kürzlich Musikerinnen und Musiker aus dem ganzen Kanton zu einem äusserst gelungenen Konzert, das gleich zweifach aufgeführt wurde. Foto: Josef Blattmann
Im Maihofsaal in Schindellegi trafen sich kürzlich Musikerinnen und Musiker aus dem ganzen Kanton zu einem äusserst gelungenen Konzert, das gleich zweifach aufgeführt wurde. Foto: Josef Blattmann

Musik

Grossartiges Konzert mit über Hundert Musizierenden

Das zweite Mal in der Geschichte lud – nach einem Unterbruch von 22 Jahren – der Schwyzer Kantonale Musikverband zu einem Konzert des Schwyzer Kantonalen Erwachsenen Blasorchesters.

Musikantinnen und Musikanten aus Musikvereinen aus dem ganzen Kanton schlossen sich für dieses Konzert zusammen und gaben eine Vorstellung von ihrem Können, auf das sie zu Recht stolz sein können.

 

Ein gelungenes «zusammen Spielen»

Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leistete die versierte und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte musikalische Leiterin, Musikpädagogin und Dirigentin Isabelle Ruf-Weber. Über sie selber und die Zusammenarbeit mit ihr waren nur Superlativen zu vernehmen. Wie Daniel Landolt, der kompetent und mit viel Humor durchs Programm führte, erwähnte, war auch die Dirigentin erfreut über die gute Zusammenarbeit und Stimmung unter den Musikantinnen und Musikanten. Landolt seinerseits ist Aktuar beim Schwyzer Kantonalen Musikverband und selber Bassklarinettist bei der Harmonie Freienbach.

 

Spanische Melodien und rätoromanisches Lied

Das kam den Zuhörern nicht nur spanisch vor: es war spanisch. Die Rede ist vom Werk «Portraits of Spain» von Teo Aparicio Barbéran. In diesem Werk waren sehr temperamentvolle Passagen herauszuhören, so etwa ein feuriger Flamenco, untermalt mit Kastagnetten. Aber auch sehr feine, schöne Solopartien von Oboe, Flöten und Klarinetten trugen zum Hörgenuss bei. Die «Solemnitas», ein Schul-fest in Burgdorf, das jedes Jahr am letzten Montag im Juni stattfindet, habe den Komponisten Franco Cesarini zum gleichnamigen Werk inspiriert, erklärte Landolt bei der Ansage. Es besteht aus drei Variationen und einer Fuge. Diese beginnt vorwitzig und sehr virtuell durch Piccolo und Flöte. Die sich immer wiederholende Melodie endet in einem gewollt instrumentalen, prächtigen Stimmengewirr, wobei sich jedes einzelne Register durchaus zu behaupten wusste. Eine sehr schöne, fein gespielte und etwas melancholische Melodie bekam das Publikum bei «La sera sper il lag» von Gion Balzer Casanova zu hören. Bei diesem Stück handelt es sich um ein beliebtes rätoromanisches Lied. Paul Hindemiths Marsch aus «Symphonische Metamorphosen » basiert auf einem Klavierwerk von Carl Maria von Weber und ist ursprünglich ein Trauermarsch. Wie von Landolt festgestellt, ist davon nicht viel zu spüren. Das Stück wirkt sehr lebendig und dynamisch, besonders zum Schluss hin.

 

Musikalisch rund um den Globus

Auf eine musikalische Reise rund um die Welt nahm das Orchester die Zuhörer im letzten Werk mit «Global Variations» von Nigel Hess mit. Wie unschwer zu erkennen war, begann die Reise in London, angedeutet durch den Glockenklang des Big Bens, und zog weiter in verschiedene Länder. Ein leidenschaftlicher Tango sprach für Argentinien, währenddem nebst orientalischen Klängen auch wehmütige Melodien aus Schottland und Irland zu hören waren. Diese Reise wurde musikalisch authentisch, harmonisch und gekonnt umgesetzt. Das Publikum gab sich am Ende des offiziellen Konzerts noch nicht zufrieden und forderte Zugaben. Mit «Clarinets Candy » brillierten einmal mehr die Klarinetten. Mit dem beschwingten Marsch «Gandria» endete ein eindrückliches und anspruchsvolles Konzert, das in allen Belangen begeisterte.

 

Einsiedler Anzeiger / Verena Blattmann

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.10.2023

Webcode

www.schwyzkultur.ch/w2v4WW