Die Kleinformation des Jodelchörlis Schindellegi überraschte für einmal mit gewollt schrägen Tönen. Bild Verena Blattmann
Die Kleinformation des Jodelchörlis Schindellegi überraschte für einmal mit gewollt schrägen Tönen. Bild Verena Blattmann

Musik

Lieder über Heimat und Natur

Am späten Sonntagnachmittag ertönten in der Pfarrkirche St. Anna in Schindellegi wohlklingende Jodelgesänge und Kinderstimmen durch das Kirchenschiff. Das Jodelchörli Schindellegi lud zum alljährlichen Kirchenkonzert ein und wartete mit einem vielseitigen Programm auf.

Mit dem traditionellen «Glocken-Jodel» wurde das Konzert vom Jodelchörli Schindellegi, geleitet von Hans Bruhin, feierlich eröffnet. Danach schritt Präsident Georg Hess ans Rednerpult, um – gewohnt witzig – Zuhörer und Gäste in der voll besetzten Kirche zu begrüssen. Er tat dies – der unbequemen Kirchenbänke wegen, wie er schmunzelnd beton-te – kurz und bündig. Ganz besonders freute ihn, den von Heidi Anliker-Roth geleiteten Jodelclub Thurtal, dessen Sänger aus Wildhaus und Umgebung stammen, in Schindellegi begrüssen zu dürfen. Zusammen mit dem Kinderchor der Musikschule Feusisberg bestritten sie einenTeil des Konzerts.

Kinderchor integriert

Etwas zögerlich und scheu die einen, ganz mutig die andern – so präsentierten sich die 13 Kinder des Kinderchors der Musikschule Feusisberg unter der Leitung von Nora Gassner. Mit «Es Buurebüebli» oder «s’Träumli » von den legendären Boss Buebe meisterten sie herzerfreuend ihren erstenAuftritt und ernteten dafür viel Applaus. Den erhielt auch der Jodel-club Thurtal, den Monika Bruhin mit Freude ankündigte. Die Jodler aus dem Toggenburg beeindruckten vor allem mit ihren traditionellen Naturjodel, die im Gegensatz zum Muotathaler- Juuz harmonischer und melodiöser tönen. Das kam auch in Liedern wie «Mis Toggeburg» oder dem Lied «Johr y, Johr us» von Mathias Zogg zum Ausdruck. Letzteres ist mit schönem Gesangs- und Jodelsolo untermalt und wirkt sehr eindrücklich und besinnlich. Eine liebevolle Ode an die drei Bergblumen Edelweiss, Enzian und Alpenrose schrieb Dölf Mettler mit dem Stück «Drei Bergkönige», das von einem feinen, schönen Jodel begleitet wird.

Gelungenes Konzert

Sehr schön vorgetragen und damit gut nachzuempfinden für den Zuhörer war der Alpabzug, den Komponist Emil Wallimann in seinem Stück «Abschied vo de Alp» beschrieb. Bevor das Jodelchörli mit dem rhythmisch und von der Tonfolge her anspruchsvollen «Oubiglied» des Lachners Fred Stocker den Schlusspunkt unter das Konzert setzte, gab die sechsköpfige Kleinformation des Jodelchörlis – erfrischend und auflockernd – mit «E reini Freud» von Heinz Willisegger gewollt ein paar schräge Töne von sich.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

05.11.2013

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