Musik
Musikalisches Brauchtum gefeiert
Schindellegi war am Wochenende Treffpunkt für die Freunde des Jodelgesangs. Das Seeverbandstreffen der freien Jodelvereinigung am Zürichsee bot einen Querschnitt durch reiches musikalisches Brauchtum.
Am Samstag stand das Seeverbandstreffen, organisiert wurde es vom Jodelchörli Schindellegi, ganz im Zeichen des Alphorns und von Vorträgen verschiedener Kinderund Jugendchöre. Anschliessend fand ein gemütlicher Unterhaltungsabend mit Volksmusik und Jodelgesang statt.
Jodelmesse am Sonntag
Der Sonntag begann mit einem grossen Jodlergottesdienst. Die Orgel machte mit der Schanfigger Bauernhochzeit den Anfang des Gottesdienstes. Nach dem lüpfigen Auftakt kamen die Jodler zum Zug. Nach einem fröhlichen Orgelspiel und einem ersten Jodellied, dargebracht vom Jodelchörli Schindellegi, das den Sonntagsgottesdienst mitgestaltete, stand schwere Kost aus dem Neuen Testament auf dem Programm. In der Lesung, die den Wortteil eröffnete, kam die Forderung Jesu an seine Jünger zur Sprache, nicht nur alle weltlichen Güter hinter sich zu lassen, sondern auch die Liebsten zu verlassen und sie sogar gering zu schätzen. Ja, in einer älteren Übersetzung werde sogar verlangt, man solle die eigenen Eltern hassen. Ohne dieser Forderung zu genügen, sei man nicht fähig ihm als Jünger nachzufolgen. Nach weiteren gelungenen Darbietungen der rotgewandeten Sänger versuchte Pfarrer Leo Ehrler den versammelten Gottesdienstbesuchern in der Kirche Schindellegi dennoch Hoffnung zu vermitteln. Er fand die treffenden Wort im Paulusbrief «Philemon». Dass die Jünger Jesu die Bande der Familie oder des Clans, wie Pfarrer Ehrler sagte, hinter sich lassen, würden sie nicht als Verlust empfinden, sondern als Gewinn, da sie mit dem Eintritt in die christliche Gemeinschaft in die grosse Gemeinschaft der weltumspannenden Kirche aufgenommen werden. Damit würden sie für die Opfer, die sie gebracht hatten mehr als entschädigt. Die Jodler sangen Lied um Lied und liessen den Gottesdienst zum Musikfest werden.
Friedlicher Sängerwettstreit
Der Nachmittag gehörte den Jodelformationen aus der Seeregion. Eine Gruppe nach der andern betrat die Bühne im gut besetzten Maihofsaal und brachte zur Freude des Publikums traditionelle und auch scheinbar traditionelle Lieder zur Aufführung. Der Jodelchor Gommiswald begeisterte mit dem Lied über den Füdlibürger, und das Duo Cridea aus Lachen erntete für seinen zweistimmigen Vortrag herzlichen Applaus. Wen es reute, den sonnigen Nachmittag im Saal zu verbringen, der konnte im Festzelt eine Wurst essen oder etwas trinken. Volksmusik war natürlich auch dort zu hören.
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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- Musik
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