Ein falscher Notar, falsche Freier und falsche Treueschwüre: Die sechs Solisten und Solistinnen sorgten für ein herrliches Verwirrspiel und überzeugten mit ihrer starken Präsenz. Bild Christina Teuber
Ein falscher Notar, falsche Freier und falsche Treueschwüre: Die sechs Solisten und Solistinnen sorgten für ein herrliches Verwirrspiel und überzeugten mit ihrer starken Präsenz. Bild Christina Teuber

Musik

So macht eine Oper richtig Spass

Sinfonieorchester des Kantons Schwyz bezaubert mit Mozarts «Così fan tutte».

Das Opernprojekt «Così fan tutte» unter der Leitung von Urs Bamert (Dirigent) und Barbara Schlumpf (Regie) durfte vergangenes Wochenende seine Premiere feiern. Der Weg zur Aufführung war lange und manchmal auch etwas steinig. Es wurde kräftig «geopert» im Maihofsaal in Schindellegi. Zusammen mit dem Sinfonieorchester des Kantons Schwyz (SOKS) führten sechs Sängerinnen und Sänger eine zweiaktige Fassung von Mozarts Werk «Così fan tutte» aus dem Jahre 1790 auf.

Eine anstrengende Sache

«Man muss zwei Stunden voll konzentriert sein. Die meisten haben noch nie eine Oper gespielt, da ist ein solch langes Stück eine wahre Herausforderung», erklärt Urs Bamert, Dirigent des Sinfonieorchesters des Kantons Schwyz. Von Christina Teuber Das merkten vor allem die Musiker, die eine oder andere Geigerin nahm von der Aufführung nicht nur schöne Melodien im Kopf, sondern auch Nackenschmerzen mit nach Hause. Aber auch die Sängerinnen und Sänger bestätigten die psychische wie auch physische Herausforderung einer Opernaufführung. Obwohl die meisten Profis sind, seien sie am Ende der zwei Stunden immer «nudelfertig».

Zweimal neue besetzt

Die beiden Aufführungen vergangenes Wochenende waren der Lohn für harte Probenarbeit in den vorhergehenden Monaten. Bis zur Präsentation vor Publikum wurden dem Projekt auch einige Steine in den Weg gelegt. «Die Rolle des Don Alfonsos mussten wir zweimal neu besetzen, weil die Sänger krank wurden. Da war sehr viel Flexiblität gefragt», meint Bamert. Auch für die Sängerinnen und Sänger waren die Proben nicht immer einfach: «Teilweise mussten wir morgens um neun mit den Proben beginnen. Das war insofern problematisch, als dass die Stimme dann noch nicht richtig wach ist und das zum einen oder anderen schiefen Ton führen kann. Wir Opernsänger sind halt für den Abend gemacht», erklärt Bariton Wolf Latzl. Zwar für die Proben nicht optimal, aber perfekte Bedingungen für die Aufführungen.

Mit viel Humor undSprachgefühl

Die Hindernisse in der Vorbereitung haben das Projekt aber nicht über den Haufen werfen können. Das Liebesgewirr rund um eine Wette von zwei Männern, dass ihre Frauen ihnen in der Liebe treu sind, wurde mit viel Humor und Sprachgefühl aufbereitet und für alle ob Gross oder Klein verständlich gemacht. Ein zweimal voller Maihofsaal lobte die Leistung des ganzen Orchesters und der Sängerinnen und Sänger mit tosendem Applaus. Zwei von vier Aufführungen haben das SOKS und seine stimmlichen Begleiter schon hinter sich. Ist da schon eine Zwischenbilanz möglich? «Es gab zweimal Standing Ovations, das ist doch schon mal ein gutes Zwischenergebnis», meint der Dirigent freudig. Die Oper komme an, und das sei die Hauptsache. Für die Geschichte der Oper passt der Titel «Così fan tutte» (So machen es alle). Für das gesamte Projekt müsste man ihn aber ein wenig abändern. Denn Oper machen so lange nicht alle.



Weitere Aufführungen

Sa4. Februar
20 Uhr

So 5. Februar
18.30 Uhr

Monséjour Küssnacht

Infos & Tickets

www.soks.ch

Einsiedler Anzeiger (Christina Teuber)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

31.01.2017

Webcode

www.schwyzkultur.ch/tm5b8p