David Bröckelmann: «Für mich ist Hakan Yakin ein genialer Fussballer, womöglich der beste, den die Schweiz jemals hatte.» Bild zvg
David Bröckelmann: «Für mich ist Hakan Yakin ein genialer Fussballer, womöglich der beste, den die Schweiz jemals hatte.» Bild zvg

Bühne

Bröckelmann: «Ich kann gar nicht exzessiv lachen»

Er ist Christian Gross, Kurt Aeschbacher und Kasperli in Personalunion und spätestens seit seinen Auftritten in der Satire- Sendung «Giacobbo/ Müller» einer der gefragtesten Parodisten der Schweiz. Am Freitag gastiert David Bröckelmann mit seinem aktuellen Programm in Wollerau.

Mit David Bröckelmann sprach Rahel Schiendorfer

Herr Bröckelmann, wann hat das Schweizer Fernsehen Sie das letzte Mal angefragt, ob Sie die Ferienvertretung von Matthias Hüppi übernehmen?

Noch gar nicht bis jetzt. Das ist aber wahrscheinlich auch besser so. Um ihn würdig vertreten zu können, müsste ich schon das entsprechende Sport- Know-how haben und Journalist sein. Wenn ich als Matthias Hüppi auftrete, leiht er mir lediglich seine Hülle, seine Stimme und alle Parodie-‹Opfer›, und mit diesem Material gehe ich dann ganz eigene Richtungen.

Sie gehören zu den erfolgreichsten Parodisten des Landes, sind bekannt für das Imitieren von Hakan Yakin, Kurt Aeschbacher, Christian Gross und Matthias Hüppi, um nur einige zu nennen. Wie oft kommt es vor, dass auch abseits der Bühne jemand zu Ihnen sagt: «Mach doch mal den Hakan!»?

Das passiert schon hin und wieder. Privat jetzt zwar weniger, da die Leute in meinem Umfeld wissen, dass ich auch gerne mal frei habe. Aber in der Stadt kann das schon vorkommen, oder wenn ich im Zug sitze. Und dann kommt es halt ein bisschen auf meine Stimmung an, so auf Knopfdruck funktioniere ich nicht. Ein «Grrüezii» à la Hüppi lass ich mir aber schon mal entlocken.

Kennen Sie die Promis, die Sie imitieren, persönlich?

Zum Teil, ja. Matthias Hüppi zum Beispiel. Der hat sehr bald mal auf meine Parodien reagiert und mich zum Mittagessen eingeladen. Und bei Kurt Aeschbacher war ich auch schon in der Sendung.

Können diese beiden darüber lachen, wenn Sie sie nachmachen?

Ja, sicher. Es ist natürlich schon eine Konfrontation mit sich selber, aber die betroffenen Personen wissen klar, dass das Ganze sehr überspitzt dargestellt ist – halt eben eine ‹Parodie›.Das können sie schon sehr gut einschätzen, und das muss man auch können. Ich kenne das auch selber von der Schauspielschule oder von einem guten Bekannten von mir, der mir mal vorgemacht hat, wie ich zu Hause mit meiner Katze rede. Ganz so einfach ist es tatsächlich nicht, wenn einem die Merkmale, die einem selbst eigentlich nicht so passen, so übertrieben dargestellt werden. Das ist so wie bei Karikaturen: Man findet sie zwar irgendwie lustig, aber ein bisschen trifft einen das schon. Das ist ganz normal.

Ich habe mal gehört, dass es Hakan Yakin gar nicht witzig findet, wenn er von Ihnen nachgemacht wird.

Tatsächlich bekommt er auch in ihrem aktuellen Programm ziemlich sein Fett weg. Davon weiss ich persönlich nichts, und deshalb kann ich das auch nicht kommentieren. Aber wenn es so wäre, dann ist dies sein gutes Recht. Für mich persönlich ist er ein genialer Fussballer, womöglich der beste, den die Schweiz jemals hatte. Als bekennender Fan des FC Basel finde ich es ganz toll, dass ich ihm beim FCB so lange zuschauen durfte.

Es gibt bestimmt einfachere und schwierigere zu parodierende Persönlichkeiten. Welche in Ihrem Repertoire bereitet Ihnen am ehesten Mühe?

Das sind vor allem die Figuren, die sich ganz ähnlich sind. Eine Zeit lang musste ich fürs Fernsehen viel Couchepin und Levrat machen. Die beiden im Dialog sauber und klar als separate Charaktere darzustellen, ist nicht gerade einfach. Von daher bin ich nicht ganz unglücklich darüber, dass Pascal Couchepin zurückgetreten ist (lacht).

Klingt, als müsse bald Nachschub her.

Hakan Yakin befindet sich ja auch schon im Spätherbst seiner Karriere. Das ist so. Aber ich glaube, dass man so einen grossartigen Fussballer kulturell und satirisch noch länger aufbereiten kann. Und er kommt beim Publikum auch einfach extrem gut an. Parodien von Evergreens wie Adolf Ogi zum Beispiel finden die Leute ja auch immer noch lustig. Aber es stimmt, auch die Parodie ist eine vergängliche Kunst, und wenn der Vorhang fällt, ist es vorbei.

Wen würden Sie gerne einmal imitieren, bekommen es aber nicht hin?

Das Paradebeispiel dafür ist Roger Federer. Ich kann den nicht, weil ich seine Stimmlage einfach irgendwie nicht treffe. Und wenn mir eine Figur nicht hunderprozentig gelingt, dann lass ichs lieber. Der Zuschauer s

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

21.03.2012

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