Zwei, die sich mögen und dies auch zeigen: Manu Burkart (links) und Jonny Fischer vom Comedy-Duo Divertimento touren mit ihrem aktuellen Programm «Gate 10» durch die Schweiz und besuchten vor Kurzem Lachen. Bild Irene Lustenberger
Zwei, die sich mögen und dies auch zeigen: Manu Burkart (links) und Jonny Fischer vom Comedy-Duo Divertimento touren mit ihrem aktuellen Programm «Gate 10» durch die Schweiz und besuchten vor Kurzem Lachen. Bild Irene Lustenberger

Bühne

«Wir haben eine gesunde Streitkultur»

Jonny Fischer und Manu Burkart alias Divertimento waren im «Das Zelt» in Lachen zu Gast. Unsere Zeitung hat die beiden erfolgreichen und beliebten Komiker getroffen und mit ihnen über ihre Karriere, ihre Freundschaft und den Lehrerberuf gesprochen.

Mit Jonny Fischer und Manu Burkart sprach Irene Lustenberger

Nicht nur Ihre beiden Shows in Lachen waren seit Langem ausverkauft, auch für praktisch alle Shows in diesem Jahr gibt es keine Tickets mehr. Das war bestimmt nicht immer so. Können Sie sich an Ihre Anfänge erinnern?

Fischer: Ja, da war es natürlich völlig anders. Wenn wir vor sieben Jahren einen 100er-Saal gefüllt haben, waren wir glücklich. In den Anfangszeiten, als wir noch Lehrer waren und 80 Leute zu unseren Auftritten kamen, war der Moment krasser, als wenn einen viele sehen wollen und der Saal voll ist. Burkart: Zu Beginn haben wir natürlich in viel kleineren Sälen gespielt, Pfarreizentren und so. Und oft war der Saal halb voll, und das waren erst noch eingeladene Personen. Fischer: Der Druck war früher anders. Die Leute hatten keine grossen Erwartungen. Man konnte relativ wenig bringen, und das Publikum hatte Spass daran. Das ist heute anders, die Erwartungen sind relativ hoch, und man muss etwas liefern, damit es funktioniert.

Und welches war der Moment des Durchbruchs?

Burkart: Da gab es drei Sachen, die das ausgelöst haben. 2007 konnten wir am Heitere Open Air in Zofingen vor 5500 Leuten auftreten, wurden zum ersten Mal zu «Benissimo» eingeladen und haben unsere erste DVD «ZuvieliSation» veröffentlicht. Jemand hat dann jede einzelne Nummer der DVD auf Youtube gestellt. Fischer: Von da an, also seit sechs Jahren, waren alle Shows ausverkauft.

Gibt es einen Auftritt, an den Sie sich besonders erinnern, weil er so speziell war?

Burkart: Die speziellsten Auftritte sind diejenigen, an denen wir extrem gut drauf sind und einander aus dem Konzept bringen. Fischer: Die Auftritte, die mir am besten in Erinnerung geblieben sind, sind diejenigen, bei denen nichts klappt, und diejenigen, die sensationell sind. Und das sind etwa gleich viele (lacht).

Was war das Peinlichste, was Ihnen bisher auf der Bühne passiert ist?

Burkart: In unseren Anfangszeiten wurden wir gebucht für die Vernissage eines Computer-Buches. Diese fand in einem Saal im «Baur au Lac» in Zürich statt, und die Gäste waren alles Deutsche. Unser Programm kam überhaupt nicht an, weil unsere Swissness nicht verstanden wurde. Der Auftritt war total fade. Als wir fertig waren, haben wir im Backstage-Bereich über das langweilige Publikum gelästert. Wir haben nicht gemerkt, dass das Mikrofon noch offen war. Es kam dann einer, der uns darauf aufmerksam gemacht hat, dass man uns noch hört … Fischer: Und dummerweise mussten wir das Haus durch den Saal verlassen …

Sie treten in der ganzen Schweiz auf. Gibt es in Sachen Humor Unterschiede zwischen Städtern und «Landeiern»?

Fischer: Heute nicht mehr so stark wie früher. Wenn die Leute keine Tickets für ihren Ort bekommen, reisen sie uns nach. Nach Lachen zum Beispiel sind auch Zürcher, Berner und Ostschweizer gekommen. Burkart: Aber früher, als wir in ländlichen Gemeinden aufgetreten sind, gab es schon Unterschiede. Ich kann nicht sagen, dass es an einigen Orten besser war als an anderen. Der Unterschied ist vor allem, dass an anderen Stellen gelacht wird. Fischer: Und die Klischees stimmen (lacht). Wir haben in Bern die Erfahrung gemacht, dass es länger geht, bis die Leute lachen. Und die Basler waren zu Beginn distinguiert.

Zum ersten Mal sind Sie mit «Das Zelt» auf Tournee, parallel dazu treten Sie in Sälen auf. Macht das für Sie einen Unterschied?

Burkart: «Das Zelt» ist von der Atmosphäre her sensationell. Da sind 1100 Plätze, relativ dicht bestuhlt, und das Lachen und das Klatschen brettert einem richtiggehend entgegen. Was schwierig ist, sind die Temperaturschwankungen.

Für «Gate 10» wurden innert kürzester Zeit 140 000 Tickets verkauft. Sie würden also locker das Hallenstadion füllen. Wäre das eine Option für Sie?

Fischer: Wir sind keine Fans von Übertragungen und wollen nicht, dass die Zuschauer auf eine Leinwand schauen müssen, um unsere Gesichter zu sehen. Wenn, dann müsste es etwas Spezielles sein, zum Beispiel zusammen mit anderen Komike

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

28.03.2013

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