Ehrgeizige Ziele: Pascal Troller, Viola Müller und Dr. Markus Meier (Präsident SGTI) starten das Projekt «Industriekultur Zentralschweiz». Bild Bruno Facchin
Ehrgeizige Ziele: Pascal Troller, Viola Müller und Dr. Markus Meier (Präsident SGTI) starten das Projekt «Industriekultur Zentralschweiz». Bild Bruno Facchin

Dies & Das

685 000 Franken für Industriekultur

In den kommenden Jahren soll ein Inventar zur Erhaltung von industriellen Kulturobjekten in den sechs Zentralschweizer Kantonen erstellt werden. Dazu wurde gestern anlässlich einer Medienorientierung die erste Etappe (Finanzierung) begonnen. Benötigt werden rund 685 000 Franken.

«Vergessen ist der erste Schritt zum Verlust», betonte die Urner Regierungsrätin und Justizdirektorin, Heidi Zgraggen. Mit diesen Worten bringt sie die Anliegen der Projektgruppe «Isis» (siehe Box) auf den Punkt. Das Ziel ist die Erhaltung von Industriekulturgütern. In etwa zwei Jahren, wenn die Finanzierung klappt, soll mit der Bestandesaufnahme in der Zentralschweiz begonnen werden.

Bevölkerung sensibilisieren

Die Projekte umfassen nebst der Bestandesaufnahme eine Buchpublikation mit etwas über 200 Objekten. «Es wird eine Art Wanderführer mit acht aufgezeichneten Routen», so Viola Müller, Projektleiterin Isis Zentralschweiz. Zudem soll in einer Wanderausstellung die Bevölkerung für das Schaffen unserer Industriepioniere sensibilisiert werden. Es sei nicht zu unterschätzen, dass die damalige Industrie mit den damit verbundenen Arbeitsplätzen ganze Regionen auch in ihren Mentalitäten geprägt hat. «So ist aus der Zentralschweiz einiges zu erwarten», erklärte Müller weiter. Die ETH-Architektin wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem bekannten Industriehistoriker Hans-Peter Bärtschi (Arias-Industriekultur) realisieren.

Jetzt geht es um das Geld

Eine erfolgreiche Realisierung dieser vierten «Isis-Etappe Zentralschweiz» ist weitgehend vom Erfolg der Finanzierungsbemühungen abhängig. Für die Beschaffung dieser Mittel ist Pascal Troller zuständig. Troller ist in diesen Kreisen kein unbeschriebenes Blatt. Er war unter anderem der Initiant und Realisator für die Rettung der SOB-Dampflokomotive «Schwyz». Troller ist sich im Klaren, dass derzeit die Beschaffung von Geldmitteln eher harzig realisierbar ist. Dennoch ist er zuversichtlich. «In den ersten Schritten sollen nun die direkt betroffenen Kantone und der Lotteriefonds angefragt werden», erklärte er gegenüber dem «Boten». Erst in einem zweiten Schritt werde man dann in der Wirtschaft und bei Privatpersonen vorstellig werden.

Das Projekt

Beim Projekt Isis(Informationsplattform für schützenswerte Industriekulturgüter der Schweiz) handelt es sich um eineVernetzung von bestehenden Inventaren technischen Kulturgutes der Schweiz. Das Projekt wurde 2009 mit dem Thurgauer Heimatschutzpreis ausgezeichnet. Realisiert wird das Projekt Isis von der schweizerischen Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur in Zusammenarbeit mit Arias Winterthur und dem Schweizer Heimatschutz. Das Pilotprojekt Isis Kanton Bern konnte bis Oktober 2005 rechtzeitig finanziert und dadurch abgeschlossen werden. Die Beschaffung der finanziellen Mittel für die Isis in weiteren Kantonen läuft seit Juli 2006. Die Realisierung der Isis ist für die ganze Schweiz vorgesehen.

Infos:

www.industriekultur.ch

www.pascaltroller.ch

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

20.04.2010

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www.schwyzkultur.ch/JPV6FF