Sammeln Unterschriften für einen Kulturraum: Nicole Stössel und Andreas Oppliger von der IG Kulturtraum mit Erstunterzeichner Padi Bernhard (rechts).
Sammeln Unterschriften für einen Kulturraum: Nicole Stössel und Andreas Oppliger von der IG Kulturtraum mit Erstunterzeichner Padi Bernhard (rechts).
Das Zeughausareal in Seewen wäre ideal für eine kulturelle Teilnutzung. (Bild: BSS Architekten)
Das Zeughausareal in Seewen wäre ideal für eine kulturelle Teilnutzung. (Bild: BSS Architekten)

Dies & Das

«Das Zeughaus-Areal wäre ideal»

Im Juni starteten die Brunnerin Nicole Stössel und der Schwyzer Andreas Oppliger eine Petition. Sie fordern ein Kulturzentrum im Raume Schwyz. Oppliger, der wöchentlich mehrere Stunden in den «Kulturtraum» investiert, erzählt, wies läuft.

Mit Andreas Oppliger sprach Silvia Camenzind

Seit drei Monaten sammelt ihr Unterschriften. Wie viele habt ihr beisammen?

Bald 1300. Das sind nicht ganz so viele, wie wir erwartet haben. Der Zeitaufwand ist gross, man muss den Leuten viel erklären.

Ist heute dank Internet und besonders Facebook eine solche Sammlung nicht fast ein Selbstläufer?

Ein junges Publikum kann man sicher besser erreichen. Bei uns kamen 500 Unterschriften online rein. Der grössere Teil lief jedoch über persönliche Kontakte. Die Spannweite reicht vom Jugendlichen bis zum 92-Jährigen.

Kennst du die Unterzeichner?

Auf den Unterschriftenbögen, die wir zurückerhalten, stehen viele Namen, die mir bekannt sind. Lustig ist auch, dass viele Schwyzer, die hier aufgewachsen sind und heute auswärts wohnen, unterschrieben haben. Sie haben den Bezug zu Schwyz behalten. Wir erhielten sogar Unterschriften aus Senegal und Miami.

Schaut man auf eure Homepage, sticht die Unterstützung der Kunstschaffenden ins Auge.

Wir haben bewusst eine breite Sparte von Künstlern um Unterstützung mittels Statements angefragt.

Was bringen die Standaktionen?

Mit unserem Stand am Wochenmarkt konnten wir rund 100 Unterschriften sammeln, mit jenem am «Jazz meets Folklore» ein Vielfaches davon.

Wie sind die Reaktionen der Leute?

Die Leute reagieren grundsätzlich positiv. Spürbar ist eine anfängliche Skepsis. Erklärt man in wenigen Sätzen, worum es geht, finden es die meisten toll. Ein paar wenige reagieren negativ. Sie sagen: «Das gibt noch mehr Ausgaben für die öffentliche Hand», und argumentieren, es gäbe schon genügend Raum. Beginnt man dann aufzuzählen, stellen sie fest, dass dem nicht so ist.

Die Gewa fand vor zwei Wochen auf einem Areal statt, das ihr als möglichen Standort für den «Kulturtraum» seht. 25 000 Leute haben die Gewerbeausstellung besucht. Das wäre ein guter Ort zum Sammeln gewesen.

Ja, das scheiterte aus Zeitgründen. Die IG Kulturtraum sind vor allem Nicole Stössel und ich. Wir arbeiten beide Vollzeit und finanzieren alles selber. Das Zeughausareal wäre ideal. Unser Anliegen ist klar ein Raum für die jüngere Kultur. Es gäbe verschiedene Möglichkeiten, wie ein solcher Raum geführt werden könnte. Der Südpol in Luzern oder die Galvanik in Zug zeigen Varianten auf.

Vor 30 Jahren, als man in den Städten Kulturraum forderte, gingen die Menschen auf die Strasse und besetzten Raum. Habt ihr auch schon überlegt, einfach einen öffentlichen Raum zu besetzen und einen kulturellen Anlass steigen zu lassen?

Wir sind schon darauf angesprochen worden, doch das wollen wir nicht. Das wäre hier in Schwyz kontraproduktiv. Wir haben uns mehrmals überlegt, selber ein Konzert zu organisieren. Aber es gibt keinen Ort, wo man ein solches Konzert veranstalten könnte.Wir kamen einzig auf die Badi-Bar in Seewen. Wir überlegen uns noch weitere Aktionen, wobei es eher keine Konzerte geben wird.

Gibt es im Raume Schwyz eigentlich eine Kulturszene?

Ja, eine sehr spannende sogar. Nur hat sie hier keinen Raum und kann so kaum offen auftreten. Das wissen die Schwyzer Kulturschaffenden selber am besten. Nur ein Beispiel: Als «Lird Van Goles» ihre letzte CD tauften, gingen sie dafür in die Schüür.

Immerhin gibts Unterstützung von SchwyzKultur +, diese kantonale Kulturvereinigung setzt sich auch für einen Kulturraum ein. Hilft euch das?

Ja, das ist super. Unser persönliches Ziel, auch andere auf den Plan zu rufen, haben wir erreicht. Weitere Kulturvereine sind ebenfalls aktiv geworden und haben ihre Bedürfnisse bei den Behörden deponiert. Wir konnten da etwas anreissen, auf das andere auch aufgesprungen sind. Nun kommen verschiedene Kulturgruppierungen und stellen ihre Forderungen.

Wie gehts weiter?

Unser ursprüngliches Ziel war, 2000 Unterschriften bis im Herbst beisammenzuhaben. Jetzt sehen wir, dass dies etwas zu hoch gesetzt war. Unsere Idee war, die Leute aufzuwecken und unser Konzept zu präsentieren. Das haben wir erreicht. Wir konnten einen gewissen Druck herstellen und haben die Ch

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

22.09.2010

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www.schwyzkultur.ch/R1nuTP