Edith Schelbert- Bisig (links) und Regula Trutmann mit den beiden Hauptfiguren ihres Marionettenspiels. Bild Silvia Camenzind
Edith Schelbert- Bisig (links) und Regula Trutmann mit den beiden Hauptfiguren ihres Marionettenspiels. Bild Silvia Camenzind

Dies & Das

Figuren werden zum Leben erweckt

Edith Schelbert-Bisig und Regula Trutmann haben Marionettenfiguren und ein Marionettenspiel geschaffen. Gemeinsam sind sie das Theater Südwind.

Die beiden Puppenspielerinnen können gar nicht sagen, wie viel Zeit sie in ihre Marionetten investiert haben. Aber es ist viel und ebenso viel Liebe. Regula Trutmanns französische Dame und Edith Schelbert-Bisigs Geizhals sind im Verlaufe des letzten Jahres entstanden. Noch während des Machens entwickelten die Marionetten ihren Charakter. Parallel dazu entstand die Geschichte «Das goldene Ei». Vollendet ist das Ganze noch nicht. Die beiden Puppenspielerinnen sprechen von «Work in Progress». Denn inzwischen haben sie erste Erfahrungen vor Publikum gesammelt. «Das goldene Ei» wurde vor Schulklassen gezeigt und am letzten Wochenende vor einem kleinen Publikum im «Maihof».

Kinder sind von Marionetten fasziniert

«Es ist erstaunlich, wie schnell man etwas zum Leben erweckt», sagt Regula Trutmann. Tatsächlich: Ziehen die beiden an den Fäden, werden der Geizhals Bäschteli und Madame Bonbon, der Fuchs und all die weiteren Tiere lebendig. Das fasziniert und sorgt im abgedunkelten Raum vor der beleuchteten Kulisse für eine besondere Magie. Sichtbar wird das bei den Kindern im Publikum. Zu Beginn des Marionettenspiels lehnen sie sich in den Kissen zurück. Gegen Ende des Stückes sitzen sie gebannt an vorderster Front, nahe bei den Marionetten.

Die Fäden dürfen sich nicht verheddern

Die Künstlerin Regula Trutmann und Edith Schelbert-Bisig sind gelernte Kindergärtnerinnen und haben schon gemeinsam ein Kinderbuch realisiert. Das Marionettenspiel ist ihr neuestes gemeinsames Projekt. Es ist eines, das viel Zeit braucht und stetes Training. Das dosierte Ziehen an den Fäden der Marionetten muss immer wieder geübt werden. An vieles ist bei einem Auftritt zu denken. Die Fäden dürfen sich nicht verheddern. Die Kulisse muss im Verlaufe des Stücks verschoben werden. Die Requisiten darin müssen am richtigen Ort stehen. Schwarz gekleidet hantieren die Puppenspielerinnen, ihre vier Hände reichen fast nicht aus. Darüber hinaus gilt es, die Geschichte zu erzählen, den Figuren die Stimme zu geben. Am Gassensommer 2015 haben Edith Schelbert-Bisig und Regula Trutmann erstmals gemeinsam die Puppen tanzen lassen, damals vom Dach neben der Galerie am Leewasser. Mit dem bisherigen Echo sind die Puppenspielerinnen zufrieden. Die Kinder mögen das Marionettentheater, und die Erwachsenen ebenso. «Die Kinder sind sehr aufmerksam und haben Freude », sagt Edith Schelbert-Bisig nach den ersten Erfahrungen an Schulen. Die Direktheit des Marionettenspiels begeistert die heutigen Kinder, die meist Filme schauen.

Auch in Senegal mit Marionetten unterwegs

Die freischaffende Künstlerin Regula Trutmann lebt nicht nur in Schwyz, sondern seit Jahren auch in Senegal. Auch dort macht sie Marionettentheater. Sie geht damit in die Dörfer und spielt mit einfachsten Mitteln auf dem Dorfplatz. So ähnlich soll es auch in der Schweiz sein. Das Theater Südwind soll auf Tournee gehen und in Dörfern vor Publikum spielen. Die Kulisse und die Marionetten haben in einem Auto Platz. Die ersten Erfahrungen mit dem Publikum sind die Motivation und Bestätigung. Die nächste Möglichkeit, «Das goldene Ei» zu sehen, ist am 27. September, um 18.30 Uhr im Müsigricht in Steinen.

Bote der Urschweiz (Silvia Camenzind)

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Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

06.09.2017

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