Esther Schaudt
Esther Schaudt

Dies & Das

«Frauen haben eine andere Art von Humor»

Heute Abend geht im «Seedamm Plaza» in Pfäffikon die 13. Austragung des Swiss Comedy Award über die Bühne. Unter den sieben Finalisten befindet sich auch die gebürtige Einsiedlerin Esther Schaudt.

Mit Esther Schaudt sprach Irene Lustenberger

Wann haben Sie Ihr kabarettistisches Talent entdeckt?

Eigentlich schon früh. Für meine Diplomarbeit am Lehrerseminar Rickenbach habe ich ein Ein-Frau- Soloprogramm verfasst. Bereits vorher bin ich aber oft an Familienfesten aufgetreten.

Die Comedy-Welt wird von Männern «regiert». Wie lebt es sich als Frau in dieser Welt?

Eigentlich gut (lacht). Ich erlebe mich nicht als jemanden Speziellen, nur weil ich eine Frau bin. Aber klar ist, dass wir untervertreten sind. Die Frauen haben eine andere Art von Humor. Und Männer gehen viel selbstverständlicher auf die Bühne. Frauen hinterfragen sich eher, ob sie dafür legitimiert sind.

Viele Kabarettisten und Komiker kommen aus dem Lehrerberuf, unter anderem Marco Rima, Peach Weber und Divertimento. Auch Sie haben das Lehrerseminar abgeschlossen. Was denken Sie, weshalb ist das so?

Im Lehrerseminar wird der Raum für Kreativität geboten. Sowohl ein Lehrer wie auch ein Komiker muss vor Menschen auftreten können und diese unterhalten. Der Unterschied ist, dass die Schüler nicht einfach fernbleiben können, wenn ihnen die Unterhaltung nicht passt (lacht).

Warum haben Sie sich für den Swiss Comedy Award beworben?

Danny Gundelfinger, der Veranstalter, hat mich darauf hingewiesen. Ich wollte mich bereits im letzten Jahr anmelden, hatte damals aber kein neues Programm parat.

Und was ist Ihr Ziel?

Ich möchte vor allem die Ansprüche, die ich an mich selbst stelle, erfüllen. Und ich hoffe, dass der Funke aufs Publikum überspringt. Humor ist Geschmackssache, aber natürlich möchte ich gerne gewinnen. Zumal noch nie eine Frau gewonnen hat.

Was darf das Publikum und die Jury heute Abend von Ihnen erwarten?

Zwei Ausschnitte aus meinem neuen Programm «Schlüsselreiz». Darin geht es um das «Projekt Kind». Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchte ich den Tanz, der heute ums Kind gemacht wird und schöpfe dabei aus meinen Erfahrungen und Beobachtungen als zweifache Mutter. Ich schlüpfe in «Schlüsselreiz» in fünf verschiedene Rollen – als Esther Schaudt führe ich durchs Programm, und ausserdem spiele ich die Eventmanagerin Amanda Amacher, den Teenie Albana, eine moderne Mutter und deren Kind, ein höchstbegabter «Saugoof».

Es gibt sowohl einen Jury-Award wie auch einen Publikumspreis. Was ist Ihnen wichtiger?

Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich merke, dass das Publikum Spass hat und Applaus spendet, ist das schön. Aber das Jury-Urteil ist auch wichtig, weil darin Kenner der Materie sitzen. Denen möchte man natürlich auch gefallen.

Welche Pläne haben Sie nach dem Swiss Comedy Award?

Ganz viele (lacht). In einer Woche nehme ich an den Oltner Kabarett-Tagen an einem weiteren Wettbewerb teil. Am 16. Mai findet im Sternenkeller in Rüti ein «Try Out» meines neuen Programms statt. Dann werde ich sehen, wie es beim Publikum ankommt. Im Sommer überarbeite ich das Programm, und am 20. September feiere ich im Miller’s Studio in Zürich die Premiere von «Schlüsselreiz ».

Zur Person

Name: Esther Schaudt-Kälin

Geburtsdatum: 26. März 1973

Wohnort: Wettswil

Beruf: Mutter, Kabarettistin, Hausfrau

Zivilstand: verheiratet

Hobbys: Lesen, Heimwerken

Stärke: «nehme Dinge in Angriff,
ohne gross Angst davor zu haben»

Schwäche: exzessive Kaffeetrinkerin

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

04.05.2012

Webcode

www.schwyzkultur.ch/fMrryW