Der frühere FDP-Regierungsrat Peter Reuteler setzt sich heute als Präsident von SchwyzKulturPlus für die Kultur im Kanton Schwyz ein. Archivbild
Der frühere FDP-Regierungsrat Peter Reuteler setzt sich heute als Präsident von SchwyzKulturPlus für die Kultur im Kanton Schwyz ein. Archivbild

Dies & Das

«Für Kulturschaffende ist es ein Glücksfall, dass wir kein Kulturgesetz haben»

Von Freitag bis Sonntag steht im ganzen Kanton die Kultur im Zentrum. Peter Reuteler, Präsident von SchwyzKulturPlus, äussert sich zum Kulturwochenende und zur Kulturpolitik.

Mit Peter Reuteler sprach Christoph Clavadetscher

Christoph Clavadetscher:Bereits zum vierten Mal findet das Schwyzer Kulturwochenende statt. Haben Sie Ihren persönlichen Routen- und Terminplan schon gemacht?

Ich habe das ganze Wochenende für den Anlass reserviert. An der Eröffnung am Donnerstag in Arth werde ich dann die definitive Planung festlegen.

Und wie gehen Sie dabei vor?

Ich informiere mich über das umfangreiche Angebot auf der Website www.schwyzkultur.ch und www.kulturwochenende.ch. Einen guten Überblick bietet auch das Programmheft, welches in allen Filialen der Schwyzer Kantonalbank kostenlos erhältlich ist.

Wissen Sie schon, welche Anlässe Sie sicher besuchen werden?

Am Samstag werde ich mit dem Kultur-Bus aus Pfäffikon diverse Veranstaltungen über den ganzen Kanton verteilt besuchen. Zusätzlich haben am Freitag Veranstaltungen in Ausserschwyz und am Sonntag in der Mitte und Innerschwyz Priorität.

Haben Sie persönliche Geheimtipps?

Am Sonntag sicher die Premiere von unserem Dokumentarfilm «Der Geislemacher» imTheater Arth sowie der Ländler-Sunntig «100 Jahre Volksmusik Rothenthurm und Sattel». Das Angebot von 140 Veranstaltungen in 30 Gemeinden ist aber einzigartig, und jede Veranstaltung hat viele Besucher verdient.

Aber: Nur schon ein kleiner Bruchteil des Angebots zu nutzen, ist schwierig. Ist es nicht schade, dass all diese Anlässe auf einmal stattfinden?

Ja und nein, diese Frage wird immer wieder diskutiert. Analysen haben gezeigt, dass die Vorteile überwiegen.Da fast in jedem Dorf etwas angeboten wird, ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für Kulturelles durch das Kulturwochenende gross. Man muss einfach Prioritäten setzen, ich hoffe jedoch, dass alle Anlässe mit vielen Besuchern honoriert werden.

Konkurrenzieren sich die Anlässe nicht gegenseitig?

Doch. Aber dies ist auch eine grosse Herausforderung für jeden Kulturschaffenden, in seinem Bereich der Beste zu sein.

Wie steht es denn um die Schwyzer Kulturlandschaft?

Ich bin beeindruckt vom vielfältigen und bunten Angebot in unserem Kanton. Ich bin überzeugt, dass das Kulturwochenende etwas Einzigartiges in der Kulturlandschaft der gesamten Schweiz ist.

Sie kennen als ehemaliger Regierungsrat beide Seiten gut: Politik und Kultur. Erfährt die Kultur im Kanton Schwyz vonseiten der Politik zu wenig Wertschätzung?

Nein, die Unterstützung seitens der heutigen Regierung und des für Kultur verantwortlichen Amts ist für Kulturschaffende erfreulich.

Müsste die Politik Ihrer Meinung nach nicht mehr Gelder für die Kultur sprechen?

In der zurzeit angespannten Finanzlage in unserem Kanton infolge des NFA ist es für Kulturschaffende ein Glücksfall, dass wir kein Kulturgesetz haben und somit die Geldmittel aus dem Lotteriefonds zur Verfügung stehen.

Der Lotteriefonds ist im Kanton Schwyz aber ein Allerweltsmittel. Ist dies nicht zu einfach?

Nein, denn das Parlament müsste bei einem vorhandenen Kulturgesetz mit den Beiträgen, also den Steuergeldern, viel restriktiver oder haushälterischer umgehen.

Anders gefragt: Was fordern Sie von Regierungs- und Kantonsrat in der Kulturpolitik?

Nichts. Zurzeit finde ich, dass die Gesuche für Beiträge sorgfältig geprüft und in der Regel die Beiträge, leider vielfach minimal, gesprochen werden. Fakt ist aber auch, dass ohne zusätzliche Mittel von Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen oder Freiwilligenarbeit das Kulturangebot wesentlich schwächer wäre.

Wie ist Ihre Meinung zu einem kantonalen Kulturzentrum? Würde ein solches Inner- und Ausserschwyz mehr einen?

Aus meiner Sicht gibt es keine Probleme zwischen Inner- und Ausserschwyz. Ich jedenfalls fühle mich überall willkommen. Einzig mehr zur Verfügung stehende und bezahlbare Räumlichkeiten wären für viele Kulturschaffende wünschenswert. Anderseits benötigen wir auch noch einige Herausforderungen für die Zukunft.

Ihr Schlusswort: Was wünschen Sie sich für das Kulturwochenende?

Ich hoffe, dass das Kulturwochenende einmal mehr die Besucher begeistern wird und

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

11.04.2016

Webcode

www.schwyzkultur.ch/n14i7J