Dies & Das
«Ich habe keinen Chef, der mich pensioniert»
Morgen Sonntagabend rauscht in Schwyz die Gala für den 38. Prix Walo über die Bühne. Mittendrin Monika Kaelin, die umtriebige Präsidentin der Show Szene Schweiz.
Mit Monika Kaelin sprach Josias Clavadetscher
Morgen ist es so weit, erneut eine grosse Gala. Sind Sie nervös?
Sie sehen, ich habe keine nassen Hände. Aber der Adrenalinspiegel liegt relativ hoch, das ist klar. Es muss noch einiges erledigt werden. Weil diese Woche so viel gelaufen ist, mit dem «Musikantenstadl» und der Wyberkapelle, mit TV-Sendungen, Talks, all die Interviews wegen dem Tod von Walter Roderer, so bin ich mit der Büroarbeit etwas in Rückstand geraten. Dazwischen musste ich den Prix Walo organisieren, den Haushalt machen und immer noch gut aussehen. Ich musste Nachtschichten einlegen, was ich jetzt spüre. Aber morgen ist alles weg.
An der Gala stehen Sie ebenfalls auf der Bühne, mitten im Programm. Ist das die Erlösung?
Das ist so. Wenn es am Sonntag losgeht, dann gibt es keinen Computer mehr, keine Mails, kein Telefon, nichts mehr mit Schreiben, auf der Bühne kann mich kein Mensch mehr stören. Das ist mein schönster Genuss.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Natürlich auf alle Nominierten, die kommen werden. Es ist wie ein riesiger Family-Treff, jedes Jahr, wirklich super. Wir haben 50 Überbuchungen, ich musste 20 Bistro-Tischchen zumieten, um die hinteren Reihen auch noch zu besetzen. Es wollen alle zum Prix Walo, das ist doch wunderbar.
Das heisst: Das MythenForum Schwyz wird bald zu klein?
Nein, neineinein. Das ist schon gut so, es ist tipptopp, wie es läuft. Ein bisschen Zusammenrücken tut der Show-Szene zudem sehr gut.
Gibt es Gäste, auf die Sie sich besonders freuen?
Zum Beispiel Mummenschanz, die Weltklasse darstellen. Da freue ich mich sehr, dass zum Beispiel überhaupt die Leute aus den Bühnenproduktionen alle kommen können, weil sie am Sonntagabend ja spielen und nach der Vorstellung nach Schwyz rasen werden. Die Mummenschanz von Chur, Erick Vock von Zürich, Roman Kilchsperger von Radio Energy. Es sind nur ganz wenige verhindert.
Schwyz ist ja showmässig Provinz. Die Szene ist in Zürich. Warum findet die Gala hier statt?
Erstens bin ich in Schwyz aufgewachsen, am Hauptplatz, in der Nähe des damaligen Casinos. Dort waren meine Anfänge, ich 1963 als Heidi, zusammen mit Bruno Marty als Geissenpeter, dem heutigen Gemeindeschreiber. Schwyz ist für mich sowieso der schönste Ort der ganzen Schweiz. Zweitens: Die Kreativität ist hier entstanden. Hier passiert kulturell so viel, was man in Zürich nur suchen muss. Dort ist alles verzettelt, hier ist es gebündelt. Und zudem: Den Gästen gefällt Schwyz, darum kommen dieses Jahr 50 mehr. Die fressen mich fast auf, weil alle kommen wollen.Das ist ein schönes Kompliment.
Ist es auch eine Kostenfrage?Ist eine Gala in Schwyz günstiger?
Nein, das MythenForum ist nicht günstiger als Zürich. Aber die Gemeinde Schwyz, die Freunde des MythenForums, verschiedene Firmen, Stiftungen und Spender, alle haben dazu beigetragen, dass ich die knapp 250 000 Franken für den Anlass wieder zusammengebracht habe.
Die Show-Szene und die TV-Szene sind sich ja sehr nahe. Warum überträgt das Schweizer Fernsehen diese Gala nicht?
Das Schweizer Fernsehen hat die Übertragung früher besorgt. Als dann Max Sieber Unterhaltungschef geworden ist, wollten er und andere die Show Szene Schweiz an sich reissen. Dagegen hat die Generalversammlung sich gewehrt: kommt nicht in Frage. Darauf haben die TV-Leute Rache geschworen.
Könnte man wieder einen Anlauf wagen?
Ich würde es so sagen: Star TV ist uns so treu geblieben, dass wir da nichts ändern wollen. Am schönsten wäre natürlich, wenn alle TV-Stationen uns übertragen würden. Wir stellen die Bilder ja allen zur Verfügung.
Es gibt inzwischen immer mehr Preise in diesem Bereich. Hat der Prix Walo Konkurrenz erhalten?
Das glaube ich nicht, alle sind irgendwie anders. Wir konzentrieren uns auf Schweizer Künstler, Schweizer Produktionen, Schweizer Nachwuchs, das beisst sich nicht mit anderen. Ich finde es sogar gut, wenn es verschiedene Angebote gibt. Rose d’Or ist zum Beispiel klar international ausgerichtet, auch der Swiss Award ist ande
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Bote der Urschweiz
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