Dies & Das
Künstler-IG soll in Zukunft helfen
Noch dieses Jahr wollen Schwyzer Kulturschaffende mit der IG Kultur eine neue Plattform ins Leben rufen. Das soll für eine bessere Vernetzung sorgen.
So klar wie das Resultat beim Urnengang am Sonntag war, so flau war der Abstimmungskampf, der dem Abstimmungssonntag vorausging. Es schien, als sollte eine Debatte über Kunst und Kultur vermieden werden. Künftig wird der Kanton Schwyz den Kulturlastenausgleich zwar weiterhin noch bezahlen. Doch das Geld wird nicht mehr aus der ordentlichen Kasse, sondern aus dem Lotteriefonds entnommen. Zwar machten die Jugendverbände und einige Kulturschaffende mit Einträgen in den sozialen Medien auf ihre Argumente und Ängste aufmerksam, doch ein breiter Diskurs wurde nicht ausgelöst. Weder einzelne Kantonalverbände noch Interessenvertretungen der Künstler liessen sich breit verlauten.
IG Kultur nach Luzerner Vorbild
Jonathan Prelicz, Opernsänger und SP-Kantonsrat, gibt denn auch unumwunden zu, dass von einem eigentlichen Abstimmungskampf nicht die Rede sein könne. Er ortet verschiedene Gründe für diese Malaise: «Wir hatten vor allem nur wenig Zeit, zumal noch die Sommerferien in die Phase zwischen dem Kantonsratsentscheid und dem Abstimmungstermin fielen.» Das Hauptproblem seien jedoch die «fehlenden Strukturen» zwischen den einzelnen Kulturschaffenden gewesen. Es habe viel zu lange gedauert, bis man sich gefunden und organisiert habe. Prelicz: «Die Vernetzung auch zwischen den Verbänden fehlt.» Das soll nun ändern. Die Kulturschaffenden haben schon vor dem Abstimmungssonntag beschlossen, dass nun etwas gehen muss. «Noch dieses Jahr wollen wir die IG Kultur ins Leben rufen.» Die Interessengemeinschaft für Schwyzer Kulturschaffende soll sich am Vorbild von Luzern orientieren, wo bereits seit Jahren eine solche Institution dafür sorgt, dass die Kultur schnell und gemeinsam antreten kann, wenn die Politik gegen ihre Bedürfnisse und Wünsche Entscheide fällt. «IG Kultur» ist im Moment aber nicht mehr als ein Arbeitstitel. Auch inhaltlich ist noch nicht klar, wie genau und mit welcher Zielsetzung eine solche IG entstehen soll. «Wir suchen zuerst auch das Gespräch mit bestehenden Verbänden, um den Puls zu fühlen.»
Der Verein SchwyzKulturPlus winkt bereits ab
«Aus meiner Sicht fehlt das Bedürfnis für eine solche IG», winkt Peter Reuteler, Präsident von SchwyzKulturPlus ab. «Wir sind ein Dachverband der Schwyzer Kulturschaffenden und hoffen, noch grösser zu werden», erklärt er. SchwyzKulturPlus habe sich im Abstimmungskampf bewusst zurückgenommen, weil aus seiner Sicht eben gar kein Problem bestanden habe. Die Regierung wolle die Kulturlasten weiter entrichten, aber nun einfach aus dem Lotteriefonds. Dieser sei im Übrigen ja gut gefüllt. Auch Reuteler findet es zwar schade, dass mit dem Entscheid ein Imageschaden für den Kanton Schwyz entstehen könne. Er ist aber überzeugt, dass sich die Aufregung schnell wieder legt, wenn man sehe, dass Schwyz weiterhin an die Kulturhäuser in Zürich und Luzern bezahle. Der Verein SchwyzKulturPlus wurde 2002 gegründet und versteht sich als offizieller Ansprechpartner und als Forum für alle kulturell engagierten Schwyzer.
Bote der Urschweiz (Jürg Auf der Maur)
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