«In der Sache bin ich hart, aber im Stil bin ich weich»: Bildungsdirektor Walter Stählin mit einer Selbstdefinition.
«In der Sache bin ich hart, aber im Stil bin ich weich»: Bildungsdirektor Walter Stählin mit einer Selbstdefinition.

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«Kultur darf auch mal provozieren»

Bildungsdirektor Walter Stählin wird dem Kanton Schwyz in den kommenden zwei Jahren als Landammann vorstehen. In seiner Amtszeit möchte er vor allem Kontakt- und Imagepflege betreiben.

Mit Walter Stählin sprach Irene Lustenberger

Walter Stählin, Sie wurden am Donnerstag zum neuen Landammann gewählt. Was wird sich ändern?

Ich habe sicherlich weniger Freizeit. Man ist vermehrt an Anlässen präsent, um die Aussenbeziehungen zu pflegen. Wir sind ein Binnenkanton, der viele Leistungen einkauft, nicht zuletzt im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Deshalb ist die Vernetzung von grosser Bedeutung. Und natürlich ist meine Verantwortung grösser.

Welche Vorsätze haben Sie sich für Ihre zweijährige Amtszeit genommen?

Mir ist wichtig, dass wir nach aussen als Kollegium auftreten. Der zweite Vorsatz ist, dass wir uns klare strategische Ziele setzen und diese kommunizieren. Und wie erwähnt, möchte ich sowohl die innerkantonalen wie auch die ausserkantonalen Beziehungen pflegen.

Als Landammann repräsentieren Sie den Kanton Schwyz. Welches Bild wollen Sie vermitteln?

Ich will das konservativ-liberale Gedankengut, das meinem Charakterbild entspricht, vertreten – festhalten an bewährten Werten, aber auch offen sein für Neues. Der Kanton Schwyz wird oft alsTrittbrettfahrer- und «Nörgeli »-Kanton wahrgenommen, in dem der Fünfer zweimal umgedreht wird, bevor man ihn ausgibt. Dieses Image stimmt natürlich nicht, und daran möchte ich arbeiten. Gerade wegen den Auseinandersetzungen rund um die Strafrechtspflege waren wir schweizweit in den Schlagzeilen, und das war unserem Image abträglich.

Als Bildungsdirektor wurden Sie von Ihren Parteikollegen im Kantonsrat in den vergangenen Jahren oft im Regen stehen gelassen. Hat sich Ihr Verhältnis zur Partei dadurch verändert?

Nein, überhaupt nicht. Die Fraktion hat eine eigene Meinung und diese muss nicht immer identisch sein mit dem Regierungsrat. Natürlich wäre es schöner, wenn ich etwas mehr Rückendeckung aus der eigenen Partei hätte. Aber dass die SVP in Sachen Bildungspolitik ein ausgeprägt konservatives Bild vertritt, war mir bekannt, bevor ich in die Regierung eingetreten bin.

Das heisst, Sie sind noch immer ein «echter» SVPler?

Ja natürlich, vom Gedankengut her war das nie ein Problem. Es ist immer eine Frage des Stils. In der Sache bin ich hart, aber im Stil bin ich weich. Ein Exekutiv-Politiker muss lösungsorientiert und konsensfähig sein.

Sie sind seit acht Jahren Regierungsrat. Wie hat sich Ihr Verständnis für die Regierung verändert?

Eigentlich nicht gross. Die Aufgabenstellung ist grösstenteils die selbe wie vor acht Jahren.Aber es ist hektischer und die Geschäfte komplexer geworden. Unsere Arbeit ist das Abbild der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung. Auch der Zeitdruck hat zugenommen.

In der neuen Legislatur sitzen zum ersten Mal drei SVP-Vertreter in der Regierung. Macht dies das Regieren einfacher?

Der Regierungsrat hat in erster Linie Sachfragen zu lösen. Hin und wieder gibt es zwar ideologisch gefärbte Diskussionen, aber grundsätzlich wird keine Parteipolitik betrieben. Ich möchte wenn immer möglich auf Abstimmungen im Rat verzichten, weil es bei Abstimmungen immer Gewinner und Verlierer gibt. Deshalb werde ich wie bis anhin versuchen, Lösungen zu finden. Das heisst, dass jeder konsensfähig und kompromissbereit sein muss, damit wir miteinander tragfähige Lösungen finden. Das ist auch meine Philosophie im Departement. Es darf nicht sein, dass ich als Departementsvorsteher alleine über die Bildungsentwicklung entscheide. Es ist wichtig, dass die Fachleute bereits zu Beginn ins Boot geholt werden können, damit sie die Entscheide auch innerlich mittragen.

Das heisst, der Bürger wird auch nicht merken, dass die SP nicht mehr in der Regierung ist?

Es wäre nicht schlecht, wenn die SP eingebunden wäre, weil die wichtigen Kräfte im Kanton in der Regierung vertreten sein sollten. Eines meiner Anliegen ist, dass die Regierungsparteiengespräche, die in den vergangenen Jahren verstummt sind, wieder reaktiviert werden.

Erstmals seit 16 Jahren sitzt auch wieder eine Frau in der Regierung. Was ändert sich dadurch?

Ich denke, dass Petra Steimen die Anlieg

Autor

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

30.06.2012

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