Eine einmalige Chance für die Schwyzer Kultur? Beispiel einer publikumsorientierten Umnutzung für das Zeughausareal Seewen aus der Testplanung. (Bild: BSS Architekten Schwyz)
Eine einmalige Chance für die Schwyzer Kultur? Beispiel einer publikumsorientierten Umnutzung für das Zeughausareal Seewen aus der Testplanung. (Bild: BSS Architekten Schwyz)

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Kultur will «Urmibergachse» nutzen

Während Kanton und Gemeinden die zukünftige Nutzung der Urmibergachse planen, melden die Schwyzer Kulturschaffenden das Bedürfnis für eine kulturelle Nutzung an. Das Zeughausareal in Seewen wäre dazu ideal.

Zwischen Seewen und Ingenbohl liegt entlang der Urmibergachse zur Zeit ein Entwicklungsgebiet von 125 Hektaren brach. Wegen der grossen siedlungspolitischen Bedeutung und dem riesigen Entwicklungspotential dieser Flächen erarbeiten zur Zeit die Gemeinden Schwyz und Ingenbohl, der Bezirk Schwyz sowie der Kanton für die „Entwicklungsachse Urmiberg“ eine gemeinsame Nutzungsplanung. Momentan befindet sich das Projekt in der Vertiefungsphase, das heisst es werden die Nutzungswünsche der öffentlichen Hand abgeklärt. Der kantonale Kulturverein SchwyzKulturPlus nützt diese Gelegenheit, um auf das Bedürfnis für eine kulturelle Teilnutzung der Gebiete hinzuweisen.

Mangel an Kulturräumen beheben

Im Namen der Schwyzer Kulturschaffenden und –Konsumierenden hat der Verein einen offenen Brief an die involvierten Ämter und Gemeinden geschrieben, in welchem er auf diese Bedürfnisse hinweist. Es wird unter anderem der Bericht „Kulturräume im Kanton Schwyz“ zitiert, welcher 2009 im Auftrag des kantonalen Amtes für Kultur erstellt wurde. Eine externe Fachstelle hat darin die Kulturraum-Situation im Kanton Schwyz umfassend geprüft und einen grossen Mangel an Kulturräumen festgestellt.

Der letztjährige Bericht kommt zum Schluss, dass es im Bezirk Schwyz an zahlbaren Produktionsräumen zum Proben und Arbeiten mangle. Zudem fehle ein unabhängiger Kunstraum, welcher als Plattform für die einheimische Kunstszene dient sowie ein Veranstaltungsraum mit spezifisch kultureller Ausstrahlung und Begegnungscharakter.

Gemäss Hermann Betschart, Präsident von SchwyzKulturPlus, könnten diese Bedürfnisse in einem Kulturzentrum mit überregionaler Ausstrahlung vereint werden. Zudem würden die Schlüsselräume “Brunnen Nord“ und “Seewen Schwyz“ die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse eines solchen Kulturzentrums geradezu ideal abdecken: „Die teilweise alten, ausgedienten Liegenschaften sind zentral gelegen, durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossen und befinden sich in einem Umfeld, welches keine Immissionsprobleme verursacht. Ideale Voraussetzungen für ein Kulturzentrum.“

Experten empfehlen publikumsorientierte Umnutzung

Dass dies Forderung durchaus realistisch ist, zeigen auch die Ergebnisse der vorliegenden Testplanung. Vier unabhängige Planungsteams hatten im Auftrag des Kantons die zukünftige Entwicklung der Urmibergachse geplant und Lösungsmöglichkeiten wie Perspektiven aufgezeigt. Dabei empfehlen die meisten Expertenteams eine attraktive, publikumsorientierte Umnutzung gewisser Teilgebiete wie dies bei kulturellen Nutzungen der Fall wäre – explizit vorgeschlagen wird sogar ein Museum.

Eine einmalige Chance für die Schwyzer Kultur? Betschart hofft, dass die Anliegen der Kulturschaffenden in die zukünftige Planung einfliessen. „Die Entwicklung der Urmibergachse ist von grosser strategischer Bedeutung.“ so Betschart weiter, „Dies gilt nicht nur für die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung – sondern auch für die Kultur.“



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Publiziert am

15.09.2010

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www.schwyzkultur.ch/bN7ZTs