Der Schwyzer Kulturförderer Franz-Xaver Risi betreut die Geschäftsstelle für das Berliner Angebot. Bild Josias Clavadetscher
Der Schwyzer Kulturförderer Franz-Xaver Risi betreut die Geschäftsstelle für das Berliner Angebot. Bild Josias Clavadetscher

Dies & Das

Schwyz zügelt Berliner Atelier

Seit zwölf Jahren bietet der Kanton Schwyz seinen Kulturschaffenden ein Atelier in Berlin an. Jetzt wird es gezügelt, in ein Atelierhaus mit anderen Kantonen.

Um Kunst- und Kulturschaffende aus allen Sparten zu fördern und ihnen im Sinne eines Stipendiums den Aufenthalt in einer Kulturmetropole zu ermöglichen, bietet der Kanton Schwyz seit 2003 mitten in Berlin ein Atelier an. Es wird zusammen mit den Kantonen Luzern, Uri, Obwalden und Nidwalden geführt, seit 2006 ist auch Glarus mit dabei. Die Geschäftsstelle für dieses gemeinsame Berliner Atelier führt die Kulturförderung auf dem Amt für Kultur im Kanton Schwyz. Zum Zug kommen im Falle des Kantons Schwyz Kunstschaffende, die einen gewissen Leistungsausweis erbringen und ein Konzept für ihren Atelieraufenthalt vorlegen können, ebenfalls müssen sie im Kanton Schwyz wohnhaft sein oder hier arbeiten.

Bisher zehn Vertreter

Bisher konnten zehn Schwyzer Kunstschaffende davon profitieren: Literaten, Schauspieler, Video-Künstler, Theaterleute, Illustratoren, Maler und Bildhauer. Das bisherige Atelier lag in Berlin-Mitte, eingemietet in einem Haus der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr. Nun hat diese Stiftung ihre Zweckbestimmung neu definiert und will das Haus verkaufen. Das bisherige Atelier wird ab Ende 2016 nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Konferenz der Zentralschweizer Kulturbeauftragten hat sich dafür entschieden,weiterhin ein Atelier in Berlin anzubieten. Einerseits, weil der kulturelle Kontakt in die deutsche Hauptstadt mit ihrem riesigen Angebot gesichert werden soll.Andererseits,weil Berlin Kulturmetropole im deutschen Sprachraum ist. Zudem kann das Atelier in Berlin mit relativ geringen Kosten betrieben werden.

Umzug im 2017

Nun wird also auf Anfang 2017 gezügelt. Neu wird das Atelier in ein eigentliches Atelierhaus in Berlin-Wedding ziehen. Es gehört einer Künstlergenossenschaft und wird von ihr selber betrieben.In diesem Atelierhaus führen bereits die Kantone Zürich, Basel-Stadt, Freiburg und Wallis ebenfalls Ateliers. Der neue Standort ist zudem sehr attraktiv, weil in unmittelbarer Nähe international bekannte Bildhauerwerkstätten, Studios, Medienateliers und Musikbetriebe liegen. Diese können alle mitbenutzt werden, ebenfalls ein Musikstudio des Kantons Zürich im gleichen Haus. Zudem liegt das Atelierhaus direkt neben U- und S-Bahn-Stationen,in nur zehn Minuten sind die Theater-, Show- und Literaturzentren erreichbar.

Sogar günstiger als bisher

Die Regierungen der sechs Kantone haben dem neuen Standort und der Einmietung bereits zugestimmt. Das Atelier mit Wohnung kann auf zehn Jahre gemietet werden, mit einer Option auf Verlängerung. Damit kann der Umzug in die Wege geleitet werden. Mit dem Vorteil, dass der neue Standort nicht nur Synergien im Haus ermöglicht, sondern im Betrieb auch günstiger wird. Pro Aufenthalt eines Kulturschaffenden von vier Monaten muss jeweils mit Kosten von 12 000 Franken gerechnet werden. Bisher waren es 16000 Franken. Auch wenn vor dem Einzug am neuen Standort noch ein Baukostenzuschuss von 50 000 Franken für den Umbau anfallen wird, ist dies immer noch günstiger als die bisherige Lösung. Weiter kann aus einer Reserve von 33 000 Franken aus dem bisherigen Betrieb eingeschossen werden.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Josias Clavadetscher)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

18.11.2015

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www.schwyzkultur.ch/jRpnhh