OKP Astrid Fink-Kälin schaut auf das fünfte Schwyzer Kulturwochenende (20. bis 22. April) voraus. Bild Victor Kälin
OKP Astrid Fink-Kälin schaut auf das fünfte Schwyzer Kulturwochenende (20. bis 22. April) voraus. Bild Victor Kälin

Dies & Das

«Was Kultur im Kanton alles ist»

Über 160 Veranstaltungen umfasst das Schwyzer Kulturwochenende. Diese Vielfalt in Verbindung mit ebenfalls vielen Begegnungen ergibt für OKP Astrid Fink-Kälin die Einmaligkeit dieses Anlasses.

Victor Kälin: Das Kulturwochenende will «Kultur sicht- und erfahrbar machen». Braucht es das überhaupt noch?


Astrid Fink-Kälin: Im Kanton gibts das ganze Jahr und speziell an Wochenenden bereits unzählige Veranstaltungen. Aber nie ist Kultur in einer solchen Breite sichtbar. Mit unserem Programm stellen wir bewusst die Vielfalt ins Zentrum.


Bedauern Sie, dass wir kein kantonales Kulturzentrum haben?


Etwas dauerhaft Bestehendes für die Kunst ist wünschenswert. Handkehrum lebt die Kultur im Kanton Schwyz «von unten her», was ich als sehr positiven Effekt wahrnehme. Die Kunst lässt sich nicht delegieren. Und so gibt es unzählige Personen, die von sich aus aktiv werden. Hier erlebe ich wahrgenommene Eigenverantwortung.


Worin zeichnet sich das Kulturwochenende 2018 aus?


Zuallererst durch Breite und Vielfalt: Über 160 Veranstaltungen in 33 Ortschaften! Auffällig ist die Häufung jener Anlässe, die im Umfeld unseres Wochenendes entstehen. In Einsiedeln zum Beispiel gibts einen Klangspaziergang mit acht verschiedenen Interpreten oder das «Dreimaldreimaldrei» mit drei Malern, drei Musikern und drei Poeten. Ich finde es spannend, dass unser Wochenende nicht nur ein Abbild des Kulturschaffens ermöglicht, sondern selbst neue Angebote hervorbringt.


Wie erleben Sie als OKP Kunst und Kunstschaffende im Kanton?


Sehr unkompliziert. Ich sehe Offenheit und Verspieltheit – weitab eines elitären Kunstbetriebes, dafür nah am täglichen Leben: Vom Kind, das ein Instrument erlernt, bis hin zum Schaffen eines Profimusikers. Diese Kunst bewegt sich ausserhalb eines institutionalisierten Rahmens, sondern lebt von der persönlichen Überzeugung.


Was vermittelt Ihnen das Kulturwochenende?


Einen «Flow» …


Wie soll ich es ausdeutschen?


Ich stelle mir jeweils ein Programm zusammen und tauche für zweieinhalb Tage ab in eine andere Welt. Die vielen Begegnungen mit Kunstschaffenden, Veranstaltern und Besuchern ergeben einen spannenden Mix. Etwas Einzigartiges, ein Gefühl der Leichtigkeit – eben einen «Flow».


Haben Sie einen Tipp?


(lacht) … Nein, etwas herauszupicken ist unmöglich. Aber ich habe dennoch eine Empfehlung: Besuchen Sie nicht nur einen, sondern verschiedene Anlässe. Und wagen Sie sich auf neues Terrain – sei es in der Kunstrichtung oder mit der Wahl der Ortschaft.


Viermal standen Sie als Präsidentin dem OK vor. Nach dem nächsten Wochenende geben Sie das Amt ab. Mit welcher Bilanz?


Das Kulturwochenende hat sich etabliert. Ich muss mittlerweile nicht mehr erklären, was das soll. Die Idee ist verstanden worden: Zu zeigen, was Kultur im Kanton Schwyz alles ist. Die fünfte Durchführung ist ein kleines Jubiläum. Ein idealer Moment für eine Reflexion: Wo stehen wir und wohin soll die Reise weitergehen? Das ist für mich persönlich ebenfalls ein guter Zeitpunkt, die Leitung in andere Hände zu geben: Ich darf auf eine schöne, abgerundete Sache zurückblicken.


Einsiedler Anzeiger / Victor Kälin

Autor

Einsiedler Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

17.04.2018

Webcode

www.schwyzkultur.ch/wdXBXk