Film
Gute Unterhaltung für einen guten Zweck
Vor fünf Jahren wurde das Frauenkino ins Leben gerufen. Der Anlass ist nicht blosses Vergnügen. Die Kinobesucherinnen unterstützen damit Frauen in Not.
Eine junge, alleinerziehende Mutter mit dreijährigen Zwillingen und einem vierjährigen autistischen Kind bekommt von der Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde einen AutismusBegleithund zur Verfügung gestellt. Damit sie ihrem Kind den Umgang mit dem Hund beibringen kann, muss sie bei der Stiftung eine Ausbildung besuchen und braucht während dieser Zeit eine Betreuung für ihre drei Kinder. Das kostet, und ohne fremde Hilfe kann die junge Frau dies nicht stemmen. In Situationen wie diesen kommt das Frauenkino zum Zug: In den Monaten Januar bis März 2017 wurde ein Teil des Eintrittsgeldes zurückgelegt. Mehr als 10 000 Fr. sind so zusammengekommen, sodass die besagte Familie bereits im Spätsommer einen AutismusBegleithund erhält.
Expansion erwünscht
«Frauen, die das Frauenkino besuchen, betätigen sich wohltätig und helfen dabei immer Frauen in Not», erklärt Geschäftsführerin Debora Amacker. «Der soziale Gedanke steht an oberster Stelle. Damit können sich viele Frauen identifizieren» Das ist wohl auch der Grund, weshalb das Frauenkino sehr geschätzt wird. 2012 in Rapperswil im Kino Leuzinger aus der Taufe gehoben, wurde zwei Jahre später aufgrund zunehmender Beliebtheit ein gemeinnütziger Verein gegründet, was mit der gleichzeitigen Expansion in den Kanton Schwyz einherging. Seit 2014 bietet auch die Cineboxx in Einsiedeln FrauenkinoAbende an. Und die Expansionsgelüste der Organisatorinnen sind laut Amacker noch nicht gestillt. «Wir sind bestrebt, in der ganzen Schweiz weitere Kinopartner zu finden. Denn je mehr Frauenkinos es gibt, desto mehr Frauen in Not können wir helfen.»
Auch eine Netzwerkplattform
Mittlerweile haben die FrauenkinoAbende in Rapperswil und Einsiedeln jedoch mehr als einen philanthropischen Anstrich. Sie dienen gleichzeitig als Netzwerkplattform. Amacker: «Wir möchten Frauen fördern, die etwas bewegen möchten. Deshalb können Frauen am Frauenkino auf verschiedene Art Werbung machen und so auf sich und ihre Dienstleistung aufmerksam machen.» Wer also etwas Gutes tun und gleichzeitig in ausschliesslich weiblicher Gesellschaft netzwerken wolle, sei im Frauenkino bestens aufgehoben, sagt die 32Jährige.Angesprochen sind Frauen aller Altersgruppen, sprich Freundinnen, Berufskolleginnen und Frauenvereine.Der Anlass eignet sich aber auch für Polterabende oder zum Genuss eines DreiGenerationenAbends unter Tochter, Mutter und Grossmutter.
Höfner Volksblatt (Claudia Hiestand)
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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