Vorstand «Film Zentralschweiz»: v.l. Edwin Beeler, Ursula Brunner, Marcel Wolfisberg, Luke Gasser, Lukas Hobi, Andreas Stäuble, Jonas Raeber
Vorstand «Film Zentralschweiz»: v.l. Edwin Beeler, Ursula Brunner, Marcel Wolfisberg, Luke Gasser, Lukas Hobi, Andreas Stäuble, Jonas Raeber

Film

Zentralschweizer Filmförderung: Aus 2 mach 10 Millionen Franken

Der Verein Film Zentralschweiz mit dem Obwaldner Luke Gasser als Präsidenten geht in die Offensive und hat am Mittwochabend im Stattkino Luzern das «Arbeitspapier zur Wirtschaftlichkeit der Filmförderung für die Zentralschweiz» vorgestellt. Den Innerschweizer Filmschaffenden sind die grossen Batzen ein Dorn im Auge, die vom Bund an andere Kantone gehen. Sie fühlen sich - teilweise zu Recht - stiefmütterlich behandelt. Rolf Breiner, Filmkenner des Klein Reports, war vor Ort und hat genau hingehört.

«Wir verpassen das Bundesgeld aus Bern», klagen sie und dokumentieren in ihrem Papier, wie just mal sieben Prozent der Bundesgelder in die Zentralschweiz fliessen. Im Vergleich dazu ist der Kanton Zürich ein Krösus und verschlang im Jahr 2008 fette 10,9 Millionen Franken an Bundessubventionen. «Wir sind gegenüber Zürich deutlich im Hintertreffen», unterstrich Filmer Luke Gasser. Das soll sich nun ändern: Es wurde der Verein 2008 gegründet, dazu soll eine Filmstiftung zur Filmförderung aufgebaut werden. Über 40 Filmschaffende und Filmfreunde haben sich mit diesen Zielen zusammengefunden.

Regionale Förderstelle gefordert

Der Verein fordert eine starke regionale Verankerung und Förderstelle. Die Ziele sind klar: 1. Die öffentliche Filmförderung der Zentralschweiz vereinfachen, effizient gestalten und verstärken. 2. Die jährlichen Filmförderungsmittel von gegenwärtig 400 000 auf zwei Millionen Franken erhöhen. 3. Die Zentralschweizer Filmförderung unterstützt die regionale Standortpromotion. Das wiederum ermöglicht die Stärkung und Ansiedlung von filmtechnischen Betrieben, Produktionsfirmen und Filmschaffenden.

Produktionsvolumen von 10 Mio

Man macht die Rechnung auf und rechnet (optimistisch) vor: Wenn denn die sechs Zentralschweizer Kantone ihre Filmförderung auf zwei Millionen Franken erhöhen würden, könnte sich für die Region das Produktionsvolumen auf zehn Millionen steigern. Denn: Erhöhte regionale Fördermittel lösen weitere Unterstützung durch den Bund (BAK) und die SRG aus. Das zeigt die Erfahrung in anderen Kantonen. Dabei genügten für die Zentralschweiz 2,80 Franken pro Kopf, um die Filmförderung auf zwei Millionen zu erhöhen. In Zürich werden 4,42 Franken pro Kopf ausgegeben, um die Filmwirtschaft zu stärken.

Bundesgelder für Zentralschweiz

Luke Gasser und seine Mitstreiter Lukas Hobi, Jonas Raeber, Ursula Brunner, Andreas Stäuble, Marcel Wolfisberg, Edwin Beeler, sowie Ehrenmitglied Erich Langjahr habensich stark gemacht, den Filmstandort Zentralschweiz ins Bewusstsein zu rufen und die Abwanderung von Kulturschaffenden aus der Zentralschweiz zu stoppen. «Die Bundesgelder finden ihren Weg nicht zu uns ins Herz der Schweiz», klagen die Filmaktivisten.

Je mehr Filme in der Zentralschweiz - dank zu erhöhender regionaler Förderung - produziert werden, desto grösser ist der Geldstrom aus Bern. Klar ist auch, zumindest den Filmschaffenden und Insidern, dass Kultur Arbeit schafft, dass Filmschaffen die Wirtschaft fördert.



Weitere Infos

- www.filmzentralschweiz.ch



pd

Autor

SchwyzKulturPlus

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

14.05.2010

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