Res Marty verfolgt die Schwyzer Kulturszene seit 50 Jahren. Er ist von der heutigen Professionalität überzeugt. Bild Jürg Auf der Maur
Res Marty verfolgt die Schwyzer Kulturszene seit 50 Jahren. Er ist von der heutigen Professionalität überzeugt. Bild Jürg Auf der Maur

Kunst & Design

«Kunstförderung ist ebenso wichtig wie Wirtschaftsförderung oder Bildung»

Derzeit läuft in der Ital-Reding-Hofstatt die Kunstszene Schwyz. OK-Präsident des Anlasses, zu dem mehrere Tausend Besucher erwartet werden, ist Res Marty.

Mit Res Marty sprach Jürg Auf der Maur

Auf der Maur:Als OK-Präsident sind Sie verantwortlich für die seit Donnerstag geöffnete Kunstszene Schwyz. Was darf ich als Normalbürger erwarten?

Marty:Die Kunstszene Schwyz will alle paar Jahre eine breite und tiefe Schau von Kunstschaffenden im Kanton Schwyz bieten. Schwyz macht das neben vielen anderen Angeboten hier mit einer jurierten Ausstellung für Künstlerinnen und Künstler, die sich dem Wettbewerb stellen wollen. 110 wollten mitmachen, die Jury hat sich für eine Auswahl von Werken von 25 Künstlerinnen und Künstlern entschieden.

Und weshalb soll ich das anschauen gehen?

Die Kunst und damit die ausgestellten Werke stellen Fragen ans Leben, an uns Menschen. Es sind Fragen nach dem Sinn, nach dem Wohin,woher wir kommenund was wir wollen.

Das heisst?

Alle Menschen, die nicht nur an der Oberfläche leben, sondern sich ab und zu solche Fragen stellen, dürfen hier an der Kunstszene wichtige Impulseund Diskussionsbeiträge erwarten.

Ist das nicht ziemlich akademisch?

Es mag sein, dass das so tönt. Aber ich denke, dass es das gerade nicht ist. Allein die Tatsache, dass die Zahl der Kunstschaffenden im Kanton Schwyz zunimmt – ich beobachte die Szene seit rund 50 Jahren –, zeigt, dass immer mehr Menschen den Zugang zur Kunst und damit zu solchen Fragestellungen finden. Immer mehr Leute denken über das Leben an sich nach. Ich denke, unsere Zivilisation und unsere technologische Entwicklung sind Anlass genug, sich als Mensch auf solche grundsätzlichen Fragen einzulassen.

Konkurrenziert die staatlich organisierte Kunstszene damit nicht einfach viele private Veranstaltungen?

Wir wollen gerade nicht Konkurrenz sein. Dass vieles privat geschieht, ist gerade ein Merkmal der Schwyzer Kunstszene. Sie ist gleichzeitig stark durchnetzt und lebt von Einzelinitiativen. Die Künstler organisieren sich auch selber ihre Ausstellungen.Schwyz hat ja auch kein staatliches Kunsthaus und damit kein Angebot,an dem sich junge Künstler permanent präsentieren könnten.

Keine Konkurrenz also?

Beides, staatliche Hilfe und rein private Initiativen, gehen Hand in Hand.

Was heisst das für Sie?

Das heisst, dass man ja auch umgekehrt sagen kann, dass es eine staatliche Aufgabe ist, Kunstförderung zu betreiben. Kunstförderung ist ebenso berechtigt wie die Wirtschaftsförderung, Gesundheits- oder Bildungspolitik.

Schwyz ist nicht bekannt, viel in die Kultur zu investieren. Jetzt stellt die Regierung 140'000 Franken zur Verfügung. Übertrieben?

Man muss relativieren. Blickt man nur auf die gesamtschweizerischen Statistiken der Kulturausgaben, dann findet sich Schwyz in der Rangliste weit hinten. Das ist so.

Aber?

Es ist ja nicht so, dass Schwyz fast nichts oder gar nichts ausgibt. Im Gegenteil. Und wenn der Kanton wie jetzt einen kleinen Leuchtturm setzt und aus dem Lotteriefonds 140'000 Franken bereitstellt, dann kann man nicht von Verschwendung reden. 140'000 Franken ist nicht viel mehr, als die letzte Kunstszene vor acht Jahren gekostet hat. Es ist nicht so, dass Schwyz von einem Tag auf den anderen nun plötzlich viel ausgibt. Ausstellungen sind teuer, gerade wenn wie bei uns noch Publikationen hergestellt werden.

Sie haben es angetönt. Schwyz hat keine eigenen Kunsträume. Der Wunsch nach Kulturräumen ist gross.

Solche Räume bleiben immerGegenstand der Diskussionen. Persönlich bin ich der Ansicht, dass sich die Kultur wie die Wirtschaft weiterentwickelt und verändert.

Das heisst?

Man muss sich die Frage nach eigenen Kunsträumen immer wieder stellen. Die Frage ist, ob Schwyz reif ist, der Kultur einen eigenen Raum zu geben.

Gibt es konkrete Pläne?

Im Moment gibt es diese Pläne nicht. Das hat aber nicht nur Nachteile .Dass wir jetzt in der Ital-Reding-Hofstatt ausstellen dürfen, ist für die Ausstellungsmacher eine Herausforderung. Die Räume sind nicht einfach zu gestalten.

Was bedeutet das für die Ausstellung?

Genau das macht doch auch einen Reiz der diesjährigen Kunstszene aus. Es entstehen ganz neue S

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

21.05.2016

Webcode

www.schwyzkultur.ch/tnN8BZ