Früher Bergbauer, heute leidenschaftlicher Fotograf: Karl Schwendeler mit einem seiner Panoramabilder.  Bild Stefan Grüter
Früher Bergbauer, heute leidenschaftlicher Fotograf: Karl Schwendeler mit einem seiner Panoramabilder. Bild Stefan Grüter

Kunst & Design

Seine Bilder hängen sogar in Neuseeland

Nach seiner Pensionierung hat sich der Bergbauer Karl Schwendeler das Fotografieren zur Leidenschaft gemacht. Mittlerweile haben seine Panorama-Bilder und seine Wägitaler Kalender eine stattliche Fangemeinde.

Während Jahrzehnten hat Karl Schwendeler den 10-Hektaren-Hof inklusive zwei Hektaren Pachtland seiner Familie in der Oberflüh hoch ob Vorderthal bewirtschaftet. Vor sieben Jahren,mit 65,ging er in Pension.Seine Familie schenkte ihm zum 65. in weiser Voraussicht eine Kamera, und seither ist das Fotografieren Karl Schwendelers Leidenschaft. Der weltoffene Bergbauer hatte sich bereits während seiner Berufszeit Kenntnisse als Computer-Anwender angeeignet, und so verbindet er beides. Das Resultat: Aus acht bis zwölf Einzelaufnahmen stellt er Panorama-Bilder her, und alljährlich produziert er seinen ureigenen Wägitaler Kalender, von dem ein Exemplar sogar in Neuseeland hängt, «bei einem Heimweh- Wägitaler»,wie Schwendeler nicht ohne Stolz erzählt.

«Lange genug früh aufgestanden»

Die Arbeitstage als Bauer in der Oberflüh waren lang und entbehrungsreich. Erst nach der Pensionierung begannen die Schwendelers zu reisen, aber dann richtig. Flugreisen führten nach Kanada und nach Texas. Dabei ging die Liebe zur Heimat jedoch nicht verloren. Seit ein paar Jahren steigt Karl Schwendeler auf die schönsten Aussichtspunkte des Wägitals, natürlich immer «bewaffnet» mit seiner Kamera. «Die habe ich immer dabei, das Portemonnaie nicht immer», sagt er lachend.

Mittels Stativ macht er die Aufnahmen, die er letztlich für sein Panoramabild braucht. «Meist sind es acht bis zwölf Aufnahmen.» Also weiterhin in aller Herrgottsfrühe aus den Federn, aber statt Kühe melken Bilder schiessen? «Nein, nein», wehrt er ab. «Ich bin meist am späteren Nachmittag oder frühen Abend unterwegs, wenn die Lichtverhältnisse stimmen. Bin lange genug früh aufgestanden und um 5 Uhr in den Stall gegangen.»

Nennt die Gipfel beim Namen

In seinem Büro in der Oberflüh setzt er diese Einzelaufnahmen dann zu einem Panoramabild zusammen, und meist benennt er die darauf ersichtlichen Gipfel noch mit den dazugehörigen Namen. Kein Problem für «Oberflüh- Kari», der das Wägital wie seinen eigenen Hosensack kennt.

Eine Weichpavatex-Unterlage, eine Klarsicht-Abdeckung und schliesslich ein Chromstahl-Rahmen – so macht Schwendeler aus seinen Panoramen herrliche Bilder. Das hat mittlerweile auch eine wachsende Fangemeinde festgestellt. Denn immer wieder wird Kari Schwendeler um Panoramabilder angegangen, hauptsächlich von Wägitalern, aber auch von Heimweh-Wägitalern. In mancher Stube hängen seine Bilder. Sogar die Gemeinde hat mehrere Bilder erworben.

So quasi als Werbeprodukte dienen Karl Schwendeler auch seine alljährlichen Wägitaler Kalender,deren Sujets er ebenfalls in seiner Heimat knipst und die er schliesslich selbst produziert. Reich wird der pensionierte Oberflüh-Bauer mit seinen Bildern nicht, denn seine Preise decken nur gerade knapp die Selbstkosten. Die Freude an der Natur, die er während Jahrzehnten als Landwirt gehegt und gepflegt hat, steht im Vordergrund, und natürlich die Freude, etwas von der Schönheit des Wägitals im Bild festzuhalten.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Stefan Grüter)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

23.07.2015

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