Versucht immer das Gute zu sehen: Der Journalist Kurt Zurfluh beschreibt sich im Buch als sehr harmoniebedürftig, unterhaltsam und fröhlich. Bild Silvia Camenzind
Versucht immer das Gute zu sehen: Der Journalist Kurt Zurfluh beschreibt sich im Buch als sehr harmoniebedürftig, unterhaltsam und fröhlich. Bild Silvia Camenzind

Literatur

«Ab jetzt ist alles Zugabe»

Im Buch «Erfolgreiche Wege – Erfolgreiche Menschen» werden auch drei Schwyzer interviewt. Es sind Kurt Zurfluh, Lars Weibel und Paul Vogt.

Was verstehen Sie unter Erfolg? Das ist eine der Fragen, die im Buch von Claudia Kandalowski und Maria Schmid 34 Persönlichkeiten gestellt werden. Neben Vorhersehbarem gestatten die Interviewten einige Einblicke in Persönliches.

«Einfach die Arbeit gemacht»

Eines der Gespräche wurde mit Kurt Zurfluh geführt. Nach der Lektüre hat man das Gefühl, der Brunner, der heute in Weggis lebt, zelebriert die Leichtigkeit des Seins. «MeinWeg war leicht, und ich hatte oft Glück», sagt Zurfluh im Buch. Viel Aufhebens um seine Bekanntheit macht er nicht, er gibt sich bodenständig und pragmatisch: «Ich habe einfach meine Arbeit gemacht.» Er gibt zu bedenken, dass es viele Menschen gibt, die im Beruf mehr vorzuweisen haben als er. «Ich bin der gewesen, der sich mit den Leuten unterhält», fasst Zurfluh seinen Berufsalltag zusammen.

«Lieber einfach und fröhlich»

Kurt Zurfluh kommt aus einer Brunner Eisenbahnerfamilie. Sein Vater war Aufseher bei der Eisenbahn, sein Bruder Bahnhofsvorsteher und seine Mutter Schrankenwärterin. Doch er formulierte bereits mit zehn Jahren, dass er Radiomoderator werden wolle. Im Interview erklärt Zurfluh auch, dass ihm immer Nähe zum Publikum wichtig war. «Ich bin lieber einfach und fröhlich, als gescheit und schwierig. » Und auch das Alter nimmt er locker, ohne das Gefühl zu haben, etwas versäumt zu haben: «Ab jetzt ist alles Zugabe.»

Eishockeyspieler zum Spitzensport

Überraschend ist, was Lars Weibel, Eishockeyspieler aus Lachen, über den Spitzensport sagt.Auf hohem Niveau sei dieser nicht gesund. Das beobachtete er bei seiner Tochter, die Talent zum Kunstturnen hatte. Das Zuschauen im Training hat ihm wehgetan. So ist er froh, dass sie inzwischen zum Reitsport gewechselt hat. Herzchirurg Paul Vogt aus Lachen war nie der Gruppentyp, hat bis zu 20 Stunden die Woche gearbeitet und kam bis zu seinem 45. Lebensjahr mit bis zu fünf Stunden Schlaf aus. Seine Haltung zum Leben bleibt realistisch, auch wenn es den Tod in unserer Gesellschaft eigentlich nicht gebe. «Wünsche und Erwartungen zielen in die Unendlichkeit. Familien bringen Angehörige, die 88 Jahre alt sind, und wir sollen operieren und sie am Leben halten.» Doch das Leben sei endlich und nicht alles machbar, auch wenn Patienten und Angehörige häufig das Unmögliche erwarten.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

30.10.2013

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