1929 in Bremen: Auswanderer aus der Zentralschweiz warten auf den «Schnelldampfer». Bild Staatsarchiv Schwyz
1929 in Bremen: Auswanderer aus der Zentralschweiz warten auf den «Schnelldampfer». Bild Staatsarchiv Schwyz

Literatur

«Auf und davon – und manchmal zurück»

Das neueste «Schwyzer Heft» geht den Gründen nach, weshalb immer wieder Schwyzer ihr Glück im Ausland suchten. Sehr oft getrieben von purer Not, erwartete sie in der Fremde kein einfaches Schicksal.

Migrationsströme – die Wanderungen einzelner Personen und ganzer Bevölkerungsgruppen – sind eine Grundkonstante in der Menschheitsgeschichte. Viele Völker kennen in ihren mythischen Überlieferungsgeschichten sagenhafte Herkunftslegenden, in denen entbehrungsreicheWanderungen aus fernen Landen in die neue Heimat ein Grundelement der Geschichten sind. Bei den Schwyzern ist dies nicht anders: Gemäss einer im Spätmittelalter aufkommenden Herkunftslegende mussten sie wegen einer Hungersnot aus ihrem Heimatland Schweden auswandern und fanden im Herzen Mitteleuropas, am Vierwaldstättersee, eine neue Heimat. Modern gesprochen, waren die damaligen Schwyzer eigentliche «Wirtschaftsflüchtlinge», die aus wirtschaftlicher Not ihr angestammtes Heimatland verlassen mussten, um in der Ferne ein neues Auskommen zu finden. Auch wenn diese Herkunftslegende mehr als sagenhaft und nur wenig glaubwürdig ist, so steckt in ihr doch ein Körnchen Wahrheit. Schliesslich fand in frühmittelalterlicher Zeit eine Landnahme durch die Alemannen statt.

Bedroht und bedrängt

Menschen hatten und haben unterschiedliche Gründe für die Migration: Zum einen können es wirtschaftliche Gründe sein, zum anderen werden Menschen wegen Kriegen und anderen Katastrophen gewaltsam vertrieben. Auch aus Berufs- wie Bildungsgründen findet Migration statt, und manchmal wandern Leute einfach aus Abenteuerlust aus. Mit den Menschen wandert ebenfalls deren Wissen, ihre Ideen wie auch deren Mentalität mit, das zu einer Bereicherung des Einwanderungslandes führt. Migrationsströme haben aber immer auch schon zu Abwehrreaktionen seitens der einheimischen Bevölkerung geführt, die sich durch das «Fremdartige» bedroht respektive sich in ihren ökonomischen Lebensbedingungen bedrängt fühlte.

Nr. 97 des SchwyzerHeftes

Das 97. «Schwyzer Heft», basierend auf einer in der Lokalpresse erschienenen Zeitungsserie, beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Aspekten der Migrationsgeschichte des Kantons Schwyz. Neben dem vor allem in der Frühen Neuzeit wichtigen Solddienst wird insbesondere die aus wirtschaftlichen beziehungsweise beruflichen Gründen erfolgte Auswanderung Tausender von Schwyzern nach Europa beziehungsweise nach Übersee betrachtet. Daneben findet aber auch die Einwanderung in das Gebiet des heutigen Kantons Schwyz in alter und neuer Zeit besondere Berücksichtigung.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

09.03.2012

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www.schwyzkultur.ch/cq11WD