Die ganze Familie ist stolz auf das neue Kinderbuch: (v. l.) Piedad, Lu, Bianca und Bernhard Bauhofer. Bild Bianca Anderegg
Die ganze Familie ist stolz auf das neue Kinderbuch: (v. l.) Piedad, Lu, Bianca und Bernhard Bauhofer. Bild Bianca Anderegg

Literatur

Junge Autorenschwestern veröffentlichen drittes Buch

Die Schwestern Lu und Bianca Bauhofer aus Wollerau haben ihr drittes Kinderbuch veröffentlicht. Es enthält eine politische Botschaft.

Sie sind gerade einmal 14 und acht Jahre alt und bereits mit mehreren Büchern in den führenden Online-Buchhandlungen vertreten: die Wollerauerinnen Lu und Bianca Bauhofer. Mit «Goldasch, was soll das? Wie eine Katze flieht – und sich schrecklich verliebt» haben sie den dritten und vorerst letzten Band ihrer Reihe um die abenteuerlustige Katze Goldasch veröffentlicht. Der Text stammt von den Mädchen, die Bilder vom deutschen Illustrator Gerrit Hansen. Im Buch stehen für einmal nicht die Streiche des quirligen Haustiers im Vordergrund, sondern ein brandaktuelles Thema: Flüchtlinge. Goldasch reisst von zu Hause aus, gerät in Schwierigkeiten und wird von einer Flüchtlingsfamilie aufgenommen und somit gerettet. «Wir haben in den Nachrichten immer wieder Beiträge über Flüchtlinge gesehen und uns viele Gedanken darüber gemacht», erklärt Lu Bauhofer, die ältere der Schwestern, den Ansporn, über ein für Mädchen in ihrem Alter doch ungewöhnlich politisches Thema zu schreiben. Die aktuelle Flüchtlingspolitik beschäftigt die ganze Familie. «Wir hatten uns sogar überlegt, selbst Flüchtlinge aufzunehmen », sagt Vater Bernhard Bauhofer. Dafür sei letzten Endes jedoch die Wohnung zu klein und die Bürokratie zu gross gewesen.

Offen auf Menschen zugehen

Dass etwas für Flüchtlinge getan werden muss, stand für die Bauhofers trotzdem ausser Frage. «Das Buch soll ein Statement sein», betont Bernhard Bauhofer und ergänzt mit Bedauern: «Ich spüre eine gewisse Feindseligkeit gegen Flüchtlinge.» Dabei sollte man doch die Chance packen, offen auf die Menschen zuzugehen, ist er überzeugt. Flucht und Vertreibung waren auch in Kolumbien, der Heimat seiner Frau Piedad Bauhofer, noch bis vor Kurzem allgegenwärtig, weshalb sie besonders für das Thema sensibilisiert ist: «Man weiss nie, wenn man selbst einmal in eine solche Situation gerät. Es kann uns alle treffen.» Während ein Teil der Einnahmen aus den früheren Büchern von Lu und Bianca in die vom kolumbianischen Sänger Juanes gegründete Stiftung «Mi sangre» floss, möchte die Familie nun lokal Flüchtlinge unterstützen. Angedacht ist etwa ein Fest für sie in Wollerau. Den Bauhofers geht es allerdings nicht darum, einen grossen Erlös aus den Büchern zu erzielen. «Es ist vielmehr ein sehr, sehr idealistisches Projekt»,sagt Bernhard Bauhofer.Viele der Bücher würden auch verschenkt.

Das Schreiben geht weiter

Die Resonanz auf die Werke der jungen Autorinnen ist dennoch gross. «Viele haben uns gratuliert. Unsere Freunde unterstützen uns sehr,und auch unsere Lehrer sprechen uns auf die Bücher an», freut sich Lu Bauhofer. Für sie und ihre kleine Schwester steht denn auch fest: Aufhören zu schreiben,wollen sie auch nach der Beendigung der Goldasch- Trilogie nicht.«Ich könnte ja auch mal etwas ganz Neues anpacken, zum Beispiel einen Roman», schmiedet Lu Bauhofer bereits Pläne. Und wer weiss, vielleicht wird aus den Geschichten um Goldasch, deren Vorbild übrigens die Katze der Schwestern ist, ja doch noch ein Vierteiler. Ausschliessen wollen die Mädchen nichts …

«Goldasch, was soll das? Wie eine Katze flieht – und sich schrecklich verliebt» ist im Online-Buchhandel erhältlich.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Bianca Anderegg)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

15.09.2016

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www.schwyzkultur.ch/qZcQZ9