Zwei Stücke von Meinrad Lienert werden neu im diesjährigen Schwyzer Heft präsentiert.
Zwei Stücke von Meinrad Lienert werden neu im diesjährigen Schwyzer Heft präsentiert.

Literatur

Neues Schwyzer Heft zu zwei Lienert-Fundstücken

Vor zwei Jahren sind zwei unveröffentlichte Theaterstücke von Meinrad Lienert aufgetaucht. Das eine war Insidern bekannt, das andere galt als Sensation. Die Stücke sind Thema eines neuen Schwyzer Hefts.

Anlässlich des 150. Geburtstags des Schriftstellers Meinrad Lienert widmet ihm der Kanton Schwyz eine Publikation. Im diesjährigen Schwyzer Heft werden die beiden bis anhin unveröffentlichten Theaterstücke «St. Meinrad der Einsiedler» und «Der Nobelpreis» publiziert.Begleitend zur Publikation werde auch eine Einordnung der Stücke ins Gesamtwerk und eine Bewertung vorgenommen, sagt der Kulturbeauftragte des Kantons, Franz-Xaver Risi. Dafür sind mehrere Autoren vorgesehen, die aber noch nicht bestimmt seien, sagt Risi.

Handschriften aus Privatbesitz

Gefunden hat man die beiden Theaterstücke in Privatbesitz. Auf «St. Meinrad der Einsiedler» stiess Benno Kälin, der Sohn des renommierten Lokalhistorikers Wernerkarl Kälin, zufällig in dessen Nachlass. Das Manuskript von «Der Nobelpreis» befindet sich im Besitz des Altendörflers Res Marty, dessen Vater Anton Marty ein Verehrer Lienerts war. Nach dem Tode des Dichters hat dessen Frau, Marie Lienert-Gyr, Anton Marty einige persönliche Sachen geschenkt. Die beiden handschriftlichen Originale sind bereits transkribiert. Für «St. Meinrad der Einsiedler» hat das der ehemalige Stiftsbibliothekar des Klosters Einsiedeln, Pater Odo Lang, besorgt. «Der Nobelpreis» ist durch das Staatsarchiv Schwyz transkribiert worden. Beide Theaterstücke sind in Schriftsprache verfasst. Datiert sind sie allerdings nicht.

Keine Aufführung der Stücke

Bei «St. Meinrad der Einsiedler» soll es sich um ein frommes Theaterspiel für sehr viele Mitwirkende, sowohl Schauspieler als auch Chormitglieder, handeln. Im Vorfeld zum Meinrad-Lienert-Jahr wurde erwogen, Auszüge aus den Theaterstücken aufzuführen. Diese Idee ist aber wieder verworfen worden. Das Stück sei zu sehr zeitgebunden und könne heute nicht mehr adäquat umgesetzt werden, sagt Franz-Xaver Risi. Daher gelte ein wichtiger Teil des Schwyzer Heftes der Einordnung ins Gesamtwerk und einer Bewertung der beiden Theaterstücke. Diese wird von Fachleuten vorgenommen. Auf das diesjährige Schwyzer Heft darf man deshalb gespannt sein.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

06.01.2015

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