Dodo Hug und Band: (v.l.) Efisio Contini, Dodo Hug, Yvonne Baumer und Andreas Kühnrich. Bild zvg
Dodo Hug und Band: (v.l.) Efisio Contini, Dodo Hug, Yvonne Baumer und Andreas Kühnrich. Bild zvg

Musik

«Chanson wieder im Trend»

Die Künstlerin Dodo Hug und ihre Band treten am Donnerstag und Sonntag auf der Bühne Fasson in Lachen auf. Sie zeigen einen Querschnitt ihres langjährigen Musikschaffens.

Mit Dodo Hug sprach Johanna Mächler
Sie kommen nach Lachen. Schöne Bezeichnung für ein Dorf, nicht wahr?

Ja, und es erinnert mich daran, dass meine Eltern in den späten 60er-Jahren in Schindellegi wohnten. Ich war allerdings nur kurze Zeit dort, verbrachte ich doch meine Jugend in insgesamt vier Kantonen. Ich mag ländliche Gegenden. Lachen kenne ich aber noch nicht.

Mittlerweile sind Sie seit 40 Jahren eine erfolgreiche Musikerin, Sängerin, Komödiantin und Schauspielerin …

… ja, und als Jugendliche hätte ich es mir nie erträumt, denn obwohl mein leiblicher Vater Musiker und dieser Weg vorgezeichnet war, wurde es von meiner Mutter doch eher verhindert. Deshalb auch die vielen Umwege, die aus heutiger Sicht unerlässlich waren.

Wer soll Ihr Programm «Vielsittich – digi tales live» hören und sehen?

Diejenigen, die mich noch nicht kennen, um ihren Horizont zu erweitern. Die Fans, um Neues zu entdecken. Es freut mich, dass auch junge Menschen den Weg in die Kleintheater und zu uns finden – ich denke, die Sparte Chanson liegt wieder im Trend. Generell ist das Publikum mal jünger, mal älter, meist aber durchmischt.

Sie schreiben die Texte in mehreren Sprachen selbst. War das von Beginn an so?

Ich begann eigentlich erst spät mit dem Songwriting, da ich schon immer viel Musik hörte und meine Ansprüche an gute Lieder sehr hoch waren. Als junger Mensch wird einem ja eine gewisse Tiefe abgesprochen, und ich kann sagen, dass ich erst später begonnen habe, über mich und mein Leben zu reflektieren. Die Auseinandersetzung ist komplex aber auch simpel: Da gibt es Dinge, die für mich immer gleich geblieben sind. Jemand sagte mir mal, die drei wichtigsten Dinge im Leben seien: Nahrung, ein Dach über dem Kopf und Liebe. Wettbewerb, Wirtschaft – das Hamsterrad – stehen somit nicht an erster Stelle.

Ihre Musik erzählt von Tragik und Komik und von Mystischem.

Das ist jetzt Ihre Sichtweise. Ich würdees eher Ernst als Tragik nennen. Aber klar, es ist reizvoll, sich in vielen Welten zu bewegen und wohlzufühlen, mitunter bietet sich eine als Fluchtort an. Aber ich bin auch ein praktischer und bodenständiger Mensch. Ich koche gern. Ich stricke sehr gern. Eben habe ich gelesen, dass handwerkliche Fähigkeiten in der Gesellschaft am Schwinden sind, und dass junge Leute stark in akademische Berufe gedrängt werden. Das ist doch eine einseitige und bedauerliche Entwicklung.

Welchen Einfluss hat das Alter auf Ihre Arbeit? Was fällt leichter?

Die Routine macht vieles leichter. Sie ist vor allem nützlich, wenn ich daneben etwas Neues einübe. Etwas routiniert tun, empfinde ich als Stärke.

Was fällt im Alter schwerer?

Vorurteile. Ich beobachte despektierliches Verhalten gegenüber älteren Personen, es trifft auch mich. Dann sage ich mir: Dodo, das bist du, und es ist okay, so wie du bist. Aber heute wird man schon mit 40 zum «alten Eisen» gezählt. Oder der Schönheitswahn: Ohne Silikon, Hyaluronfiller oder Botox geht heute gar nix mehr, das ist doch absurd. Bei mir sind es Knieprobleme. Dadurch musste ich meine Körperarbeit verändern. Jetzt bin ich eine Schwimmerin geworden. Ein Kilometer pro Woche und dreimal Hometrainer sind Pflicht und auch gut fürs Selbstwertgefühl.

Das Publikum erwartet, von Ihnen unterhalten zu werden. Was erwarten Sie vom Publikum?

Aufmerksamkeit, auch von den hintersten Reihen, denn unser Tonmeister ist auch ein Künstler und der Sound meist grossartig. Und bitte keine Handys, die permanent fotografieren oder filmen.

Konzerte am 4. und 7.12.2014 im Fasson Theater, Lachen. Für das Konzert am 7.12. hat es noch einige wenige Tickets. Das erste Konzert ist ausverkauft.

http://www.crea-listo.com/Programm.38.0.html

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

02.12.2014

Webcode

www.schwyzkultur.ch/ydwk1E