Caroline Chevin: Das neue Album der 38-jährigen Weggiserin wird am Freitag veröffentlicht.
Caroline Chevin: Das neue Album der 38-jährigen Weggiserin wird am Freitag veröffentlicht.

Musik

«Es geht einzig um meine Emotionen»

Am Freitag erscheint das neue Album «Hey World» von Caroline Chevin. Die gebürtige Weggiserin spricht im Interview über Herzklopfen, ihr Braves- Mädchen-Image und die Peinlichkeit des roten Teppichs.

Mit Caroline Chevin sprach Nicole Auf der Maur

«Hey World» – ein grosser Titel. Befindet sich Caroline Chevin kurz vor dem weltweiten Durchbruch?

«Ja (lacht). Hinter dem Titel der CD stecken verschiedene Infos oder Möglichkeiten. Ich bin nach zweieinhalb Jahren wieder zurück mit einem neuen Album. Sozusagen: Hey, ich bin wieder da. Das ist die eine Info. Das andere ist die Message, die der Song selber mit sich bringt. Es geht darum, wie ich die Welt in meinem Alltag anschaue. Es wird ‹geellbögelet›. Es ist vielfach mehr ein Gegeneinander statt ein Miteinander. Und das finde ich total scheisse. Mit ganz kleinen Gesten im Alltag kann man unglaublich viel aus einem Alltag herausholen.»

Zum Beispiel?

«Ich habe nicht so ein gutes Zeitmanagement. Wenn ich mit meinem Auto unterwegs bin, bin ich meistens schon viel zu spät dran. Dann fühle ich mich gestresst und habe sicherlich noch eine lahme Ente vor mir, und der Fussgänger will auch gleich noch über die Strasse – ausgerechnet jetzt. Ich bin dann in meinem Innersten irgendwie wütend auf diese Person, weil ich anhalten muss. Wenn dann aber diese Person über die Strasse geht und mich dankbar anlächelt, wird mir bewusst, dass ich selber schuld bin an meiner Verspätung. Und dass kleine Gesten einem denTag schön machen können. Man sollte viel mehr mit solch kleinen Gesten durchs Leben gehen. Diese Aussage ist auch im CD-Titel versteckt.»

Und das Auslandsthema?

«Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich fände es nicht spannend zu schauen, wie Caroline Chevin im Ausland ankommt. Aber konkrete Pläne sind nicht da. Aber reizen würde es mich schon.»

Die Schweiz konnten Sie auf jeden Fall mit dem Album «Back In The Days» erobern. Ihr Name ist ein Begriff. Geht man beruhigter an die Veröffentlichung des neuen Albums?

«Es ist schon so, man fängt nicht mehr von vorne an. Aber es ist ein neues Album, es sind neue Songs. Menschen, die ‹Back In The Days» super fanden, erwarten vielleicht wieder ein ‹Back In The Days. Und vielleicht ist diese Vorstellung nicht auf dem Album drauf. Ich selber gehe mit genau gleich viel Herzklopfen an das Release wie beim Vorgänger. Es ist nichts sicher. Ich für mich habe ein sehr gutes Gefühl. Es gefällt mir, was dabei herausgekommen ist. Ich kann dahinterstehen. Es ist so authentisch wie noch nie. Aber das heisst nicht, dass es der Welt da draussen gefällt.»

Vor wenigen Jahren sind Sie noch (unter anderem mit den Coverbands Funky Monks und FreeXone) an Festen in unserer Region aufgetreten. Heute ist es auch schon mal das Hallenstadion mit Tausenden von Fans. Was macht für Sie den Unterschied aus?

«Der grösste Unterschied ist, dass es jetzt meine Songs sind, mit denen ich auf der Bühne stehe. Damals waren wir mit Coverbands unterwegs. Und sonst gibt es für mich eigentlich keinen Unterschied, ob zehn Menschen zuhören, ob es tausend sind oder zehntausend. Logisch, das Hallenstadion kann man nicht runterspielen. Das sind die heiligen Bretter der Konzertbühnen. Es ist etwas Spezielles. Diese Dimension ist unlaublich. Ich war aufgeregt, aber nach dem zweiten Takt, als ich gemerkt habe, dass meine Stimme standhielt, war es wie jedes Konzert.»

Zu Ihrer neuen CD. Beschreiben Sie diese in drei Worten.

(Überlegt lange) «Emotional. Nah (bei mir). Tief.» Die Stilrichtung hat sich auch verändert. «Wir sind etwas weggekommen von diesem Retrotouch, den ja ‹Back In The Days› ziemlich ausgemacht hat. Das Songwriting ist in eine andere Richtung gegangen durch die Tiefe in Songs. Aus einer nachdenklichen Stimmung kann man nicht einfach einen Judihui-Song machen. Irgendwann war auch klar, dass wir auf Horns verzichten wollten. Dafür kamen Streicher dazu.»

Streicher können eine Stimmung enorm untermalen.

«Ja, wahnsinnig. Ich finde es extrem, wie die Songs im Studio gewachsen sind. Es hat mehr als einen Song auf dem Album, der so gross wird am Schluss – aber nicht aufgesetzt. Es ist total homogen. Er wächst. ‹Time To Let Go› fängt zum Beispiel sehr fein an, zerbrechlich, am

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

11.02.2013

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