«Es ist sicherlich eine Herausforderung, einen Betrieb zu führen mit gegen 50 Mitarbeitenden, von denen eine grosse Anzahl nur Klein- bis Kleinstpensen unterrichtet und deren Arbeitsorte dezentral liegen», sagt André Ott.
«Es ist sicherlich eine Herausforderung, einen Betrieb zu führen mit gegen 50 Mitarbeitenden, von denen eine grosse Anzahl nur Klein- bis Kleinstpensen unterrichtet und deren Arbeitsorte dezentral liegen», sagt André Ott.

Musik

Interview mit André Ott: «Da liegt sicher noch Potenzial drin»

Seit 2007 ist André Ott als Musikschulleiter der Musikschule Einsiedeln angestellt und hat ein 70-Prozent-Pensum. Bis 2010 war er während zehn Jahren Musikschulleiter der Musikschule Ybrig.

Konrad Schuler: André Ott, wie sind Sie selber zur Musik gekommen?

André Ott: Ich begann an der Musikschule Ybrig wie viele andere Kinder auch mit dem Besuch des Blockflötenunterrichts bei Schwester Philothea in der zweiten Primarklasse in Unteriberg. Ab der vierten Primarklasse ging ich dann in den Schwyzerörgeli-Unterricht bei Edgar Ott und später bei Markus Flückiger. Ab dem siebten Schuljahr kam die Ausbildung am Kontrabass dazu. Heute spiele ich auf dem Schwyzerörgeli und dem Kontrabass.

Sie sind heute in verschiedenen Bereichen tätig. Wie sieht Ihre momentane berufliche Situation aus?

Selber unterrichte ich noch auf dem Kontrabass an den Musikschulen Einsiedeln, Ybrig, Schindellegi und Freienbach. Ich bin Mitglied von diversen Formationen, namentlich des Quartetts Barde, des Sextetts Klangkombi, des Ausserschwyzer Sinfonieorchesters und der Zuger Sinfonietta. In der Formation Barde, einem Volksmusikquartett, musiziere ich mit Markus Beeler, Laurent Girard und Marcel Lenggenhager. Im Sextett Klangkombi mit Noldi Alder haben wir ein breites Repertoire von der Appenzellermusik bis hin zu Geräuschimprovisationen. Im Ausserschwyzer Sinfonieorchester sind wir je nach Besetzung zwischen 20 und 70 Personen. Diese Formation ist je nach Projekt ein Mix von Profis und guten Laienspielern. Auch fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler finden Aufnahme. Bei der Zuger Sinfonietta handelt es sich um ein Berufsorchester. Es gibt da bis zu zehn Sessionen zu bestreiten. Je nach Projekt reicht die Formation von einem Kammerorchester bis zum kleinen Sinfonieorchester mit 15 bis 45 Personen.

Können Sie ein paar Zahlen zur Musikschule Einsiedeln nennen?

Im Moment sind etwa 45 Lehrpersonen angestellt, die zirka zehn Vollpensen leisten. Musiziert wird auf rund 40 diversen Instrumenten in ebenso vielen Kursen. Unterrichtet wird im Einzelunterricht und in Kleingruppen mit bis zu fünf Schülerinnen und Schülern. Dazu wird das Zusammenspiel in sieben Ensembles mit zum Teil mehreren Gruppen gepflegt. Der Gesamtumsatz der Musikschule Einsiedeln beträgt aktuell rund 1,1 Millionen Franken jährlich. Knapp die Hälfte bezahlen die Eltern, den Rest übernimmt der Bezirk Einsiedeln. 720 Kinder und Jugendliche bis zum 20. Altersjahr werden unterrichtet. Neben dem eigentlichen Unterricht werden laufend Projekte verwirklicht.

Wie sieht denn der heutige Musikunterricht aus?

Der Unterricht wird nur noch von gut ausgebildeten Fachlehrpersonen erteilt. Meistens sind es diplomierte Lehrpersonen. Diese sind hochmotiviert und zum Beispiel bereit, sich in Fachgruppen auszutauschen und sich ständig weiterzubilden. Der Unterricht ist stark individualisierend. Deshalb legen wir grossen Wert auf Einzelunterricht und Unterricht in Kleingruppen. Wir wollen auf die Schülerinnen und Schüler sowie deren Bedürfnisse eingehen. So gesehen sind wir auch flexibel. Das Kerngeschäft beinhaltet zwei Kernelemente: Die verschiedenen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen sollen weiterentwickelt werden. Zudem setzen wir stark auf gute zwischenmenschliche Beziehungen. Ein weiteres wesentliches Ziel ist die Pflege des Zusammenspiels. Dabei können neben den musikalischen auch soziale Kompetenzen gefördert werden.

Können Sie einen wesentlichen Meilenstein in der Geschichte der Musikschule Einsiedeln umschreiben?

Bemerkenswert ist sicherlich mal die Tatsache, dass die Musikschule Einsiedeln mit Franz Hensler, Stefan Meyer und mir in den 40 Jahren erst drei Musikschulleiter hatte. Ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte war im Jahre 2007 sicherlich die Annahme des Musikschulreglements, das von der Bevölkerung mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 75 Prozent gutgeheissen wurde. Damit wurde die Musikschule als Bereich der Volksschule verankert und hat seither ihre volle Legitimation gefunden. Die heutige Musikschule ist im Ressortsystem dem Schulrat angegliedert. Dass die Musikschule ein Team innerhalb des Schulwesens ist, hat sich sehr bewährt. Die Zusammenarbeit mit den anderen Teaml

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

22.06.2012

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