Im Rampenlicht: «Rusconi» mit Claudio Strüby, Stefan Rusconi und Fabian Gisler.
Im Rampenlicht: «Rusconi» mit Claudio Strüby, Stefan Rusconi und Fabian Gisler.
The Destroyed Room: Videoclip von zweihundfilm für das Jazztrio Rusconi.
The Destroyed Room: Videoclip von zweihundfilm für das Jazztrio Rusconi.

Musik

Jazztrio Rusconi gewinnt Filmpreis

Der Brunner Schlagzeuger Claudio Strüby befindet sich momentan in New York – in einem Kultur-Atelier der Zentralschweizer Kantone. Daheim in der Schweiz hat der neuste Videoclip seines Jazztrios Rusconi an den 46. Solothurner Filmtagen den Jurypreis in der Kategorie Sound & Stories gewonnen.

Mit Claudio Strüby sprach Nicole Stössel.

Euer neuster Videoclip wird an den Solothurner Filmtagen gezeigt. Wie kam es dazu?

Wir wollten zu dem Stück ‹The Destroyed Room› von unserer aktuellen CD ‹It’sA Sonic Life› auf Sony wieder einen Clip mit dem Team von Zweihund Film machen, wie wir das zu ‹One Up Down Left Right› (Videoclip aus dem Jahr 2009) schon gemacht haben. Nachdem 2010 der letzte Clip mit dem Jury- und Publikumspreis in Solothurn ausgezeichnet wurde, wurde dieses Jahr ‹The Destroyed Room› wiederum für den Jury-Preis der Kategorie ‹Sound & Stories› ausgewählt. Darüber freuen wir uns natürlich sehr.

Wer ist Zweihund Film?

Zweihund Film ist ein Kollektiv aus Winterthur, das eine sehr sympathische Entourage von Freunden hat, welche alle bei der Produktion des Clips geholfen haben.

Wo wurde gedreht?

Wir konnten die Dreharbeiten in einem Einkaufszentrum in Frauenfeld realisieren und hatten dafür nur ein Wochenende Zeit.

Die Idee dahinter?

Der Film zeigt ein Einkaufszentrum bei Nacht aus einem fahrenden Glaslift heraus. Dies bildet den etwas voyeuristischen Rahmen des Ganzen und bietet Platz für einzelne kurze, aber sehr einprägsame Bilder, wie etwa fliegende Hunde, ein Bodybuilder zwischen den Regalen oder eine Kinderband, welche mit aufblasbaren Instrumenten unseren Part übernimmt. Und alles ist zeitlich mit der Musik synchronisiert.

Ihr habt schon einige Videos produziert (siehe Box). Wieso seid ihr so fleissig mit Videos? Videos produzieren ist doch etwas ungewohnt für eine Jazzkapelle, oder?

Wir sind halt auch keine gewöhnliche Jazzkapelle (lacht). Einerseits sind die Instrumente das, was jeder von uns am Besten kann, andererseits bietet aber eine Band wie Rusconi sehr viel Platz zum Experimentieren auf der Bühne, aber auch fern der Bühne. Wir haben einfach Lust dazu, und wir scheuen denAufwand nicht.

Wo werden eure Clips gespielt?

DieVideoclips sind auf diversen DVDs zu finden, und ich glaube demnächst auch wieder auf SF2. Ich werde ihn selbstverständlich auch hier in NewYork ein paar Leuten zeigen.»

Wie sieht momentan dein Alltag in New York aus?

Ich bin schon seit ein paar Wochen hier und habe einen sehr strukturierten Tagesablauf, stehe früh auf und treibe ein wenig Sport. Es gibt viel zu tun, habe aber auch Zeit, um ein paar Runden im Central Park zu drehen, der bloss zwei Blocks von meinem Appartement entfernt liegt. Ich habe ja sogar ein Fahrrad.

Hast du Kontakte zur heimischen Musikszene?

Ja, ich kenne schon einige Leute hier, gehe oft an Konzerte, und man trifft dort immer wieder die gleichen Leute an.

Was möchtest du als Musiker von New York nach Hause nehmen?

Von der Dringlichkeit und der Seriosität der Musiker hier kann man sich alleweil eine Scheibe abschneiden. Bei den Amerikanern hat der Beruf Musiker einen Stellenwert wie jeder andere Beruf. Dieser handwerkliche Aspekt gefällt mir sehr gut.



Claudio Strüby und Rusconi

Die Jazzformation Rusconi ist bei Sony Music unter Vertrag und hat 2010 die CD «It’s A Sonic Life» veröffentlicht, auf dem sie Stücke der Band «Sonic Youth» interpretiert. Nach einer Tournee durch die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Schweden, China und Korea verbringt der Brunner Schlagzeuger Claudio Strüby momentan vier Monate im Zentralschweizer Atelier in New York.

Weitere Infos

www.rusconi-music.com

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.01.2011

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