Die letzte Nummer: Nach 33 Jahren erscheint das Verbandsorgan des Schwyzer Kantonal Musikverbandes nicht mehr. Bild Victor Kälin
Die letzte Nummer: Nach 33 Jahren erscheint das Verbandsorgan des Schwyzer Kantonal Musikverbandes nicht mehr. Bild Victor Kälin

Musik

Letztmals im 4/4-Takt

Im 33. Jahrgang hat der «4/4-Takt» ausgespielt. Aus finanziellen Gründen stellt der Schwyzer Kantonal
Musikverband die Herausgabe ein.

Ein letztes Mal noch ist der «4/4-Takt» dieser Tage erschienen. Und man merkt den beiden Redaktoren René Steiner (Einsiedeln) und Paul A. Good (Schübelbach) an, wie schwer sie am Entscheid tragen, die Zeitschrift einzustellen. «Wir zwei Herren», schreiben sie im Editorial, «müssen eine Zeitschrift zu Grabe tragen, die jahrelang das Aushängeschild des Schwyzer Kantonal Musikverbandes gewesen ist.»

«Potenzial nicht ausgenutzt»

Ihre Enttäuschung ist nachvollziehbar, verweisen sie doch zu Recht auf rund 1000 Abonnenten, was angesichts der 1556 Verbandsmitglieder eine beachtlich hohe Zahl ist. Gewohnt beachtlich ist auch der formale und inhaltliche Auftritt: Der «4x4-Takt» gefällt grafisch und bietet eine Fülle an sorgsam zusammengetragenen und redigierten Informationen. Die beiden Schreiber vermissten jedoch den Rückhalt im Vorstand. Dieser habe sich, so Good, «überhaupt nicht um die Medienarbeit gekümmert». Und Steiner bemängelt, «dass das Potenzial des 4/4-Taktes vom Vorstand jahrelang nicht ausgeschöpft worden ist» – zum Beispiel in der entscheidenden Frage der Inserateakquisition. Dass nun genau die Finanzen dem Verbandsorgan den Todesstoss versetzten, schmerzt die beiden Redaktoren doppelt. Denn für sie ist unbestritten, dass sich «eine ernsthaft betriebene Medienarbeit lohnt».

Und viel Erfreuliches

Doch es gibt auch viel Erfreuliches in der letzten Ausgabe. Kurse, Weiterbildungen und Konzerte, Hinweise und Tipps beweisen, dass das Blasmusikwesen im Kanton weiterhin lebendig ist. Und auch in der letzten Nummer darf natürlich ein Porträt eines Musikbegeisterten nicht fehlen: Diesmal äussert sich Sepp «Chilähüsler» Kälin vom Musikverein Euthal über sein seit 35 Jahren gepflegtes Hobby. Der Schwerpunkt des Gesprächs liegt beim häuslichen Üben und den lärmgeplagten Nachbarn. Der Interviewte kann in eigener Sache allerdings Entwarnung geben: Noch nie habe sich jemand bei ihm beklagt: «Im Gegenteil. Ich bekomme eher positive Reaktionen. Ich habe tolerante Nachbarn.»

Einsiedler Anzeiger (Vi)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.09.2017

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