Maja Brunner feiert heute ihren 60. Geburtstag.
Maja Brunner feiert heute ihren 60. Geburtstag.

Musik

«Man muss für seinen Traum arbeiten»

Maja Brunner feiert heute ihren 60. Geburtstag. Im Interview blickt die Schindelleglerin auf ihre Karriere zurück, spricht über Schlager und warum sie sich einen Hund zulegt.

Mit Maja Brunner sprach Irene Lustenberger

Sie haben als Popsängerin angefangen, bekannt wurden Sie, als Sie 1987 den «Grand Prix der Volksmusik» gewonnen haben. Wie ist es dazu gekommen?

Mein Bruder Carlo hat 1986 mit den Ländlerkönigen am ersten «Grand Prix der Volksmusik» teilgenommen. Dort hat man gesehen, dass die traditionelle Volksmusik keine grossen Chancen hat. Gewonnen hat damals Nella Martinetti mit «Bella Musica». Es ging also eher Richtung Volkstümlicher Schlager. Carlo kannte aber keine Sänger und hat mich gefragt, ob ich seine Titel singen könne. Ich habe zugesagt, aber nur für ein Demo. Dann haben wir «Das chunnt eus spanisch vor» aufgenommen und damit bei der Schweizer Vorausscheidung im Radio den zweiten Platz erreicht. Danach fuhren wir ohne Ambitionen nach Dortmund. Was niemand erwartet hatte, passierte: Ich gewann den «Grand Prix» . Die Freude war natürlich riesig, und vieles veränderte sich in meinem Leben. Aber trotz dieses Erfolgs ging ich weiterhin als Sekretärin arbeiten. Ein halbes Jahr später wurde die Doppelbelastung aber zu viel, und mein Chef hat mir – mit meinem Einverständnis – gekündigt. Er meinte aber, dass ich jederzeit zurück kommen könne, wenn es mit der Karriere doch nicht klappt. Von da an wurde mein Hobby mein Beruf.

Wollten Sie schon immer Sängerin werden?

Ich habe ziemlich früh gemerkt, dass ich eine grosse Musikalität habe. Mit 11 ging ich in die Knabenmusik, wo ich Tenorsax und Klarinette gespielt habe. Mit 16 hatte ich meine erste Band. Mein Cousin war Schlagzeuger und sein Kollege Bassist. Wir haben mit weiteren Musikanfängern drei- bis viermal pro Woche geprobt und sind in Jugendkellern und an Festen aufgetreten. So um die 30 habe ich meinen Traum, Profi zu werden, aufgegeben. Ich nahm an, dass man in diesem Alter keine Sängerinnen-Karriere mehr starten kann. Ich hatte einen guten Job und jeweils am Wochenende in verschiedenen Bands gesungen. Und dann ist es halt 1987 passiert (lacht).

Wenn Sie nochmals 20 wären, was würden Sie anders machen?

Diese Frage wurde mir in letzter Zeit oft gestellt. Und ich kann eine Antwort geben: Ich würde nichts anders machen. Es gab Tops und Flops und viele unvergessliche Momente, wunderschöne und eben auch solche, die mit Tränen verbunden waren. Ich gebe aber zu, dass ich Enkel vermisse. Das ist aber ein egoistischer Gedanke, weil ich damals nicht bereit war, Kinder zu haben. Dies hat verschiedene Gründe. Ich hätte zwar auch vor meiner Karriere Kinder haben können, aber es sollte wohl nicht sein. Wenn ich heute in derselben Situation wäre, würde ich ein Kind alleine aufziehen, heute hätte ich keine Angst davor. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, alleinerziehende Mutter zu sein. Aber ich habe Freundinnen, die Kinder und Enkel haben, die ich hüten kann.

Was wäre Maja Brunner heute, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?

Das weiss ich nicht. Ich hätte mir aber sicher eine leitende Position erarbeitet oder mich selbstständig gemacht. Das hätte im Event-Bereich oder im künstlerisch-gestalterischen Bereich sein können. Ich bin weder beziehungs- noch berufsmässig diejenige, die hinterher läuft.

Sie sind sehr vielseitig. Welcher Musikstil gefällt Ihnen persönlich am besten?

Das kann ich nicht sagen. Ich bin gerade dabei, ein Album aufzunehmen, das rockig ist. Eingespielt wird das Album von den Musikern der Schmetterband. Aber natürlich ist es immer noch Maja Brunner und nicht AC/DC. Ich habe jahrelang Tanzmusik gemacht. Da singt man vom Volkstümlichen Schlager bis zu Rock alles. Ich liebe es, die ganze Bandbreite darzubieten. Und ich gebe es zu: Ich bin kommerziell. Ich möchte, dass meine Musik den Leuten gefällt. Ich mache nicht für mich alleine Musik. Man sollte etwas machen, das einem eigen ist und nicht versuchen, so zu sein wie die anderen.

Wenn Sie ein Konzert geben, kommen die Leute wegen Ihnen. Nun gab es bestimmt schon geschlossene Gesellschaften, wo einige keine Lust hatten, Maja Brunner zu hören ...

Ja natürlich gibt es d

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

06.07.2011

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