Mathias Bachmann Bild zvg
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Musik

«Musikalische Bildung ist auch Bildung»

In diesen Tagen stellen die Musikschulen ihr Angebot vor. Mathias Bachmann, Präsident des Verbandes der Musikschulen des Kantons Schwyz, will prüfen, ob die musikalische Bildung kantonal verankert werden kann.

Mit Mathias Bachmann sprach Andreas Knobel


Andreas Knobel: Zurzeit finden viele Anlässe der Musikschulen statt. Ist dies eine koordinierte Aktion oder Zufall?


Mathis Bachmann: Das ist tatsächlich Zufall. Jetzt ist eben der optimale Zeitpunkt, um Instrumentenparcours und Vortragsübungen durchzuführen, damit sich die Kinder für ein Instrument entscheiden und für die Musikschule im neuen Schuljahr anmelden können.


Müssen denn die Musikschulen um Schülerinnen und Schüler buhlen?


Nicht buhlen, aber informieren. Man will sein vielseitiges Angebot präsentieren. Das entspricht auch dem Wunsch der Eltern.


Das heisst, je mehr Musikschüler, desto mehr Einnahmen?


Der Musikschulunterricht wird zwar von den Gemeinden mitfinanziert, aber auch die Eltern tragen einen grossen Teil. Gibts mehr Musikschüler, entstehen auch zusätzliche Aufwände für die Gemeinden. Werbung machen die Musikschulen also nicht aus finanziellen Gründen, sondern damit möglichst viele Kinder in den Genuss von Musikunterricht kommen und dass diese die richtige Instrumentenwahl treffen.


Vor bald sechs Jahren wurde an der Urne überraschend deutlich die Initiative zur Stärkung der musikalischen Bildung angenommen. Was hat dies bis jetzt bewirkt?


Da ist tatsächlich noch nicht allzu viel passiert. Der Bund macht nicht so schnell vorwärts, wie wir uns das wünschen. Der Verfassungsartikel nimmt jedoch auch die Kantone in die Pflicht, nur wartet der Kanton Schwyz wiederum auf den Bund. Deshalb nehmen wir als Verband der Musikschulen des Kantons Schwyz das Heft in die Hand und prüfen, wie man diesen Verfassungsartikel im Kanton optimal umsetzen könnte.


Umgesetzt wurde bis anhin erst das Bundesprogramm «Jugend und Musik». Was bringt es konkret?


Dieses Programm bringt den Laienverbänden und -organisationen insofern etwas, indem sie für Beiträge zum Beispiel für Musiklager beim Bund anklopfen können. Auf die Musikschulen selber hat dieses Bundesprogramm noch keine Auswirkung.


Und was können Sie als Verband unternehmen?


Wir prüfen verschiedene Massnahmen für eine gesetzliche Verankerung auf kantonaler Stufe – die fehlt noch. Die Musikschulen sind ja bei den Gemeinden angesiedelt. Die «Musikalische Bildung» wurde damals auch vom Kanton Schwyz deutlich angenommen, der Bevölkerung ist sie offensichtlich wichtig. Und Bildung ist nicht zuletzt Hoheitsgebiet des Kantons, also liegt der Handlungsbedarf durchaus auch beim Kanton. Es gibt Kantone, die sind bereits weiter, zum Beispiel Luzern.


Das heisst, es muss nochmals eine Initiative lanciert werden, damit etwas geht?


Ob es eine Initiative oder eine andere politische Form sein wird, die ich als Kantonsrat allenfalls einfliessen lassen kann, das ist noch offen. Wichtig ist einfach, dass die musikalische Bildung als offizielle Bildung auch auf kantonaler Ebene anerkannt wird.


Wann liegen Resultate auf dem Tisch?


Das dauert schon noch etwas. Bis zur DV im nächsten Jahr sollten Vorschläge bereit liegen. Wir sind auf gutem Wege.


Apropos Weg: Sind Sie am Wochenende auch an einem der Anlässe dabei?


Aktuell nicht, aber als Trompeter habe ich mein Instrument auch schon an einem Instrumentenparcours vorgestellt.

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

13.04.2018

Webcode

www.schwyzkultur.ch/UYdaG8