Die Ländlersinfonie «Feeling» von Pirmin Huber (rechts) wurde am Wochenende an der Stubete am See in der Tonhalle Zürich begeistert aufgenommen. Links: Der Muotathaler Naturjuuzer Beny Betschart. Bild Roger Bürgler
Die Ländlersinfonie «Feeling» von Pirmin Huber (rechts) wurde am Wochenende an der Stubete am See in der Tonhalle Zürich begeistert aufgenommen. Links: Der Muotathaler Naturjuuzer Beny Betschart. Bild Roger Bürgler

Musik

Volksmusikalisches Klangerlebnis

Pirmin Hubers Ländlersinfonie «Feeling» sorgte an der Stubete am See in Zürich für Begeisterung. Das Werk ist durch und durch überraschend.

Dass der 29-jährige Galgener Pirmin Huber ein exzellenter und überaus kreativer Bassist ist, ist hinlänglich bekannt. Der Master-Absolvent der Hochschule für Musik in Luzern ist aber auch als Komponist aktiv, und als solcher durfte er mit einem elfköpfigen Ländlerorchester am Wochenende an der 5. Stubete am See in Zürich eine Auftragskomposition uraufführen.

Nach Häusler und Flückiger

«Ich fühlte mich schon sehr geehrt, als ich letzten Herbst aus Zürich die Anfrage für eine Auftragskomposition erhielt», verriet der Bassist. Das darf der junge Musiker auch sein, wurde diese Ehre grossen Vertretern der Neuen Volksmusik zuteil wie unter anderen den beiden in Schwyz wohnhaften Innerschweizer Kulturpreisträgern Dani Häusler (2010, «Waldstättersinfonie») oder Markus Flückiger (2012, «Schloffätanz »). Und wie es sich für einen jungen «Volksmusikrebellen» gehört, hat Pirmin Huber mit seinem fünf Sätze umfassenden Werk «Feeling» mit Konventionen gebrochen, sich Einflüssen aus Jazz, Pop bis Rock bedient und in Sachen Instrumentierung unkonventionelle Wege eingeschlagen. So sahman am Samstag und Sonntag bei den umjubelten Premieren ein Schlagzeug (Chrigi Zünd), eine E-Gitarre (Joel Kuster) und statt eines zu erwartenden Hackbretts eine Zither (Lorenz Mühlemann) auf der Bühne.

Hochkarätiges Werk

Aber auch «alte» Weggefährten von Pirmin Huber wie der Geiger Andreas Gabriel (Ambäck) oder den Akkordeonisten Fränggi Gehrig (Gläuffig) musizierten auf der Bühne. So erlebte das Publikum in der Tonhalle von hochkarätigen Musikanten gespielt ein 45-Minuten-Werk, das gespickt war mit Ideen, Klangwelten, Stilmix und -brüchen, aber auch mit süffigen Melodien und Elementen aus der traditionellen Volksmusik. Betschart mit archaischen Jüüzen Und Pirmin Huber hat sich für seine Ländlersinfonie auch archaischer Traditionen aus dem Kanton Schwyz bedient. So eröffnete und beendete die Einscheller- Vereinigung March mit ihren Trychlen «Feeling», und Beny Betschart sorgte mit seiner fantastischen Juuzer-Stimme für stimmige Momente. «Für mich war dies ein ganz besonderes Erlebnis», sagte der in Illgau wohnhafte Muotathaler, der als Naturjuuzer vor allem mit der Formation «Natur pur» schweizweit für Bewunderung sorgt. «Inmitten so hochklassiger und studierter Musiker und in einem so komplexen und anspruchsvollen Werk aufzutreten, ist schon etwas Besonderes.» Die beiden Aufführungen in der Tonhalle Zürich waren ein toller Erfolg, und auch Huber durfte positive Bilanz ziehen: «Es hat alles funktioniert, und wir haben viele Komplimente erhalten. » Oft bekam er auch zu hören, dass man die Ländlersinfonie «Feeling» gerne noch einmal hören wolle. «Ich wäre dafür sofort zu haben, wenn sich ein Veranstalter fände.»

Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

23.08.2016

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