Das Alphorn ist trendy geworden: Die Zahl der Alphornbläser hat auch an den Verbandsfesten in den letzten Jahren stark zugenommen, hier auf dem Marsch zum Wettvortrag.
Das Alphorn ist trendy geworden: Die Zahl der Alphornbläser hat auch an den Verbandsfesten in den letzten Jahren stark zugenommen, hier auf dem Marsch zum Wettvortrag.

Brauchtum / Feste

Gute Noten für Schwyzer am Jodlerfest

Die singende, alphornende und fahnenschwingende Zentralschweiz hat sich am Wochenende gut gelaunt in Dagmersellen getroffen. Mit dabei auch gegen 200 Aktive aus dem Kanton Schwyz.

Das dreitägige Fest im luzernischen Dagmersellen ist glänzend und stimmungsvoll über die Bühne gegangen. Auch das Wetter spielte ziemlich gut mit, auch wenn ein heftiger Wolkenbruch am Samstag für nasse Trachtenkleider gesorgt hat und garantiert in Erinnerung bleiben wird.Die Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger nahmen es aber mit bodenständigem Humor, und die rund 24 Festbeizchen im Jodlerdorf boten genügend Unterschlupf. Zudem entschädigte ein sonnenüberstrahlter Sonntag für diese Dusche.

530 Wettvorträge, 2000 Aktive
Im Mittelpunkt dieses grössten Brauchtumsfests der Zentralschweiz in diesem Jahr standen für die rund 2000 Aktiven und Tausende von interessierten Zuhörern die Wettvorträge.Die in Proben und Ausbildung erlangte Qualität beurteilen lassen, das ist die eigentliche Herausforderung. Wobei der detaillierte Jurybericht, der allen Aktiven individuell zugestellt wird, natürlich aussagekräftiger sein wird als die öffentliche Benotung. Generell ist zu sagen, dass die Qualität unverändert auf gutem bis sehr gutem Niveau liegt. Gerade an diesem Verbandsfest war aber auch festzustellen, dass etliche neue Solisten und Formationen den Einstieg wagten und auch entsprechend Lehrgeld bezahlen mussten.

Die Beteiligung aus dem Kanton Schwyz hielt sich an diesem 56. Zentralschweizerischen Jodlerfest eher im Rahmen. Offenbar war erstens Dagmersellen doch etwas weit weg, und zweitens konzentriert man sich eher auf das nächste Verbandsfest von 2010 in Baar, um dort die Selektion für die Teilnahme am Eidgenössischen 2011 in Interlaken zu holen.

Auch die Klassierung der Schwyzer Teilnehmer deutet in diese Richtung, relativ viele Auftretende holten sich lediglich eine 2, etliche sogar eine 3. Von den Jodlerclubs aus dem Kanton Schwyz errangen Lachen, Rothenthurm und Schwyz (Echo vom Mythen) die Maximalnote. Aufgefallen ist auch, dass Schwyz mit den Hochburgen Küssnacht und Goldau ein eigentlichesAlphorn-Eldorado gewordenist. Nicht weniger als 24 Bläserformationen oder Solisten sind angetreten. Genau gleich wie 21 Fahnenschwinger-Antritte aus dem «Bote»-Gebiet in der Klassierungsliste stehen. Hier ist es vor allem Weggis, welches die beste Luft für dieses Brauchtum zu bieten hat.

Grandios war die Feststimmung während denTagen und Nächten. Das Publikum und die grosse Schar der Schlachtenbummler haben dazu viel beigetragen, das Jodlerdorf war geschickt um das Festzentrum Chilefeld herum angeordnet. Überall erklangen das Jodellied und die Alphornweise. In den meisten Gaststätten spielten auch Formationen auf.

Werbung für Trachtenfest 2010
Höhepunkt am gestrigen Sonntag war nach dem Festakt und der Übergabe der Zentralfahne am Morgen dann der grosse, traditionelle Festumzug mitten durch Dagmersellen. Bei allerbestem Festwetter und einem sehr gut gelaunten Publikum wurden 39 Nummern gezeigt. Dominiert haben Traditionen aus der Luzerner Landschaft.

Dabei gab es einige Besonderheiten und auch Novitäten zu sehen, wie etwa den Bio-Gemüsegarten aus dem Wauwilermoos, ein Strohhaus aus Kölliken, die Pfahlbausiedlung Wauwil, die Johanniter-Komende aus Reiden, der Auffahrts-Umritt Beromünster wurde vorgeführt und Traktoren-Oldtimer fuhren Parade. Die Pilatus Musikanten aus Heiligenkreuz führten sogar das längste gewachsene Alphorn vor, eine Premiere. Aus dem Kanton Schwyz waren zwei Nummern im Umzug mit dabei. Der Trachtenverein Sattel mit dem Trachtenchörli und dann das Eidgenössische Trachtenfest 2010, das in Schwyz stattfinden wird und hier sehr stark beachtete Werbung beim Zielpublikum gemacht hat.
Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

29.06.2009

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