«Absolut genial»: Regierungsrat Walter Stählin (links) und sein «Rhetoriktrainer» Renato Küttel überraschten am Rapperswiler Eis-zwei-Geissebei mit einer bühnenreifen Darbietung. Bild Katja Stuppia
«Absolut genial»: Regierungsrat Walter Stählin (links) und sein «Rhetoriktrainer» Renato Küttel überraschten am Rapperswiler Eis-zwei-Geissebei mit einer bühnenreifen Darbietung. Bild Katja Stuppia

Brauchtum / Feste

Stählin brilliert als Narr

Landammann Walter Stählin aus Lachen fühlt sich unter der Narrenkappe wohl – das ist bekannt. Als Ehrengast am Eis-zwei-Geissebei in Rapperswil schoss er nun aber den (Spass-)Vogel definitiv ab.

Das verantwortungsvolle Amt als Regierungsrat des Kantons Schwyz hat Walter Stählin nie davon abgehalten, aktiv an der Lachner Fasnacht teilzunehmen. Das hat sich offenbar bis über den Seedamm herumgesprochen. Deshalb luden ihn die Ortsgemeinde und die Stadt Rapperswil- Jona als Ehrengast ans Eis-zwei-Geissebei von gestern. Bei diesem Jahrhunderte alten Brauch Ehrengast zu sein, ist für jeden Prominenten eine Herausforderung, gilt es doch, eine humoristisch gesalzene Büttenrede vor Hunderten Geladener zu halten. Ein paar Grussworte und faule Witze reichen da nicht weit.

«Der totale Abräumer»

Diese Aufgabe hat Walter Stählin nun mit Bravour, ja sogar brillant gemeistert. «Das war genial, das hat es so noch nie gegeben», war der Tenor in Rapperswil. Stählins Coup: Er nahm den Innerschweizer Kabarettisten Renato Küttel als «persönlichen Assistenten und Rhetoriktrainer» mit. Dieser sprang nach einem simulierten Hustenanfall Stählins ein und zog stilvoll-witzig nicht zuletzt gegen die SVP vom Leder. Auch Stählin selber – vom Hustenanfall befreit – sparte nicht mit deftigen Seitenhieben gegen seine eigene Partei, aber auch seine Herkunftsregion ennet dem See. Vollends aus dem Häuschen waren die Rapperswiler, als Stählin am Schluss in den Ybriger Dialekt wechselte – seine Mutter ist eine Hubli – und in breitester Mundart Spruch um Spruch zum Besten gab.

Gekonnter Konter

Dass die Rapperswiler, die sich ein hohes Niveau von ihren Gastrednern und Schnitzelbanksängern gewohnt sind, gekonnt und treffend auf das Duo Stählin-Küttel reagierten, setzte dem Eis-zwei-Geissebei die Krone auf. Die Uzner Regisseurin Barbara Schlumpf, der St. Galler Regierungsrat Beni Würth und Martin Garrecht konterten als «Geissesänger» geschickt, indem sie ihrerseits Walter Stählin und sein markantes Lachen parodierten und mit erstaunlichem Insiderwissen auftrumpften.

Fazit: Regierungsrat Walter Stählin war mit seinem Gastauftritt «der totale Abräumer» und darf in Zukunft offiziell den Nebenjob als «närrischer Aussenminister» annehmen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

05.03.2014

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