Trio Tria in Aktion.
Trio Tria in Aktion.

Bühne

Akzeptanz des Unveränderlichen als Sinn des Lebens

Mit dem Stück «Du hast keine Chance, packe sie!» gab das Team der Kleinbühne Chupferturm der Theatergruppe Trio Tria die Chance, ihr erstes eigenes Stück einem zahlreich erschienenen Publikum zu präsentieren.

«Uns ist es ein grosses Anliegen, dass wir in unserem Programm immer wieder auch junge, unbekannte Kunstschaffende auftreten lassen», betonte Präsident Bruno Bühlmann. Die drei jungen Frauen Eva Maropoulos, Joëlle Danielle und Christina Spaar bilden das Trio Tria und kennen sich aus ihrer gemeinsamen Ausbildungszeit, die sie an der Schule für Schauspiel in Hamburg verbrachten. Das aufgeführte Stück ist autobiografisch geprägt. Denn während der Pandemie war es für Kunstschaffende nicht leicht, Arbeit zu finden. Immer wieder tauchte die Frage auf: «Sind wir denn überhaupt noch gefragt und systemrelevant?», verriet Eva Maropoulos.

Sisyphos aus der griechischen Mythologie als Theatermetapher


Überspitzt, manchmal sogar etwas nervend, weil es einen an eigene Erfahrungen erinnert, bringen die drei dank viel Ironie und Situationskomik die Gäste zum Lachen. Sissy Sisyphos bringt eines unserer immer wiederkehrenden Zeitthemen, die Arbeitslosigkeit, auf den Punkt. Etwa 150 hölzerne Bauklötze dienten als Requisiten. Die drei Frauen selbst spielten zu dritt Sissy Sisiphos und all die pingeligen, systemrelevanten Bürokraten, mit denen sie sich auf den verschiedenen Ämtern auseinandersetzen musste. Wie Sisyphos aus der griechischen Mythologie begann Sissy immer wieder von vorne. Sie schleppte zwar keinen Steinblock den Berg hinauf, bemühte sich jedoch während eines halben Jahres unermüdlich darum, ihre Geldbeiträge zu erhalten, damit sie ihre Rechnungen bezahlen kann. Denn das ist im Moment ihr Sinn des Lebens. Andere müssen täglich staubsaugen, sie buchstabiert täglich und immer wieder von vorne ihren Namen und kämpft sich durch unzählige Telefonate, weil niemand das Formular PD U1 erhalten haben will (ein Formular, das nötig ist, wenn man im Ausland Arbeit geleistet hat).

Humor als Waffe gegen das Ewig-sich-Wiederholende


Erst als Sissy Sisyphos ihre Einstellung zu dem ganzen, sich immer nur im Kreis drehenden Karussell ändert, verändert sie sich selbst. Noch einmal stellt sie mit den einzelnen Bauklötzen eine Mauer auf. Genüsslich gibt sie ihr einen Schubs, schaut lachend zu, wie die Mauer wie ein Dominospiel in sich zusammenfällt und akzeptiert glücklich und zufrieden, dass es Prozesse gibt, die man am besten mit Humor angeht.

Bote der Urschweiz / Nadja Tratschin

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

23.01.2023

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