![Das ausgiebige Lesen der Tagespresse im Detektivbüro verleitete Remo Zumstein zu neuen Sprachschöpfungen und Doppeldeutigkeiten rund ums Thema Mord, während sein Bühnenpartner Michael Kuster ihn, der Stimmung angepasst, an der Akustikgitarre begleitete. Bild: Ruth Auf der Maur](https://www.guidle.com/static/img/icons/spacer.gif)
Bühne
«Bitte gib mer doch e Krimer»
Im Chupferturm frönten zwei Berner Bühnenkünstler ausgiebig dem Thema Mord und Krimi.
«Bi tte gi b mer, gi b mer doch e Kri mer», tönte es zu Begi nn des Bühnenprogramms, «dami t i ch chli cha Chnöcheli brächele, abstächele, zämerächele und dezu gäng lächele!» D ie bi tterbösen, kreati ven Sprachschöpfungen stammen aus der Feder des Burgdorfers Remo Zumstei n. Schwarzer Humor mi t Hang zum Morbi den, voll von Zwei deuti gkei ten: Der Poetry-Slammer Poetry-Slam-Schwe izer-Mei ster war i n sei nem Element, begle itet von seinem Bühnenkollegen Mi chael Kuster. Di eser ergänzte m it Anmerkungen, Fragen, Sei tenhi eben und mi t tollen musi kali schen Beglei tklängen an der Akusti kgi tarre. Bei der Abdankung des toten Franzosen Robert befanden si ch di e bei den Detekti ve plötzli ch i m M ittelpunkt des Geschehens, in der He ili g-Gei st-Ki rche i n Bern. Nach der aus führli chen, verstörend-w itzi gen Begrüssung des Pfarrers alle Anwesenden, Abwesenden, Verwesenden … folgte später ei n abgewandeltes Vaterunser, auch das voller Doppelbödi gkei ten und Sprachwi tz.
Sprache i st Protagon isti n, Zeugi n, Angeklagte, Täteri n und Opfer
Zurück i m Detekti vbüro, versuchten Zumstei n und Kuster, mehr über den Mord von Robert und mi ttlerwei le auch über den zwei ten Toten, Coll in, herauszufinden. Ihr Top-Detekti vbüro ZK Zumstei n und Kuster wurde auch Brennpunkt von verstörend-selbstverl iebter Ei genwerbung und fanatischem Lesen der Tagespresse, i hrer Alltagsbeschäfti gung. Wer aufmerksam beobachtete, sah di e sorg fälti g platzi erten Wörterbücher auf dem T isch des Detekti vbüros: «Le Peti t Robert», den «Französ isch-Di x» sowi e das Engli schwörterbuch von «Coll ins». Es handelte s ich hi er also effekti v um ei nen Sprachenmord. Wer si ch das Ende aber di skret und sauber – wi e man es von e inem Büchermord erwartet – vorstellte, lag falsch. Di e bei den Berner häckselten am Ende das mörder ische Buch in bluti gen Schürzen und genossen d ie Rache i n vollen Zügen. Wen gistens der letzte Satz des Abends w irkte aufbauend und posi ti v: «Häbed Sorg zur Sprach!»
Bote der Urschweiz / Ruth Auf der Maur
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Bote der Urschweiz
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- Bühne
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