Bühne

«Bitte gib mer doch e Krimer»

Im Chupferturm frönten zwei Berner Bühnenkünstler ausgiebig dem Thema Mord und Krimi.

«Bi tte gi b mer, gi b mer doch e Kri mer», tönte es zu Begi nn des Bühnenprogramms, «dami t i ch chli  cha Chnöcheli   brächele, abstächele, zämerächele und dezu gäng lächele!» D ie bi tterbösen, kreati ven Sprachschöpfungen stammen aus der Feder des Burgdorfers Remo Zumstei n. Schwarzer Humor mi t Hang zum Morbi den, voll von Zwei deuti gkei ten: Der Poetry-Slammer Poetry-Slam-Schwe izer-Mei ster     war i n sei nem Element, begle itet von seinem Bühnenkollegen Mi chael Kuster. Di eser ergänzte m it Anmerkungen, Fragen, Sei tenhi eben und mi t tollen musi kali schen Beglei tklängen an der Akusti kgi tarre. Bei  der Abdankung des toten Franzosen Robert befanden si ch di e bei den Detekti ve plötzli ch i m M ittelpunkt des Geschehens,  in der He ili g-Gei st-Ki rche i n Bern. Nach der aus führli chen, verstörend-w itzi gen Begrüssung des Pfarrers alle Anwesenden, Abwesenden, Verwesenden …  folgte später ei n abgewandeltes Vaterunser, auch das voller Doppelbödi gkei ten und Sprachwi tz. 

 

Sprache i st Protagon isti n, Zeugi n, Angeklagte, Täteri n und Opfer

Zurück i m Detekti vbüro, versuchten Zumstei n und Kuster, mehr über den Mord von Robert und mi ttlerwei le auch über den zwei ten Toten, Coll in, herauszufinden. Ihr Top-Detekti vbüro ZK Zumstei n und Kuster  wurde auch Brennpunkt von verstörend-selbstverl iebter Ei genwerbung und fanatischem Lesen der Tagespresse, i hrer Alltagsbeschäfti gung. Wer aufmerksam beobachtete, sah di e sorg fälti g platzi erten Wörterbücher auf dem T isch des Detekti vbüros: «Le Peti t Robert», den «Französ isch-Di x» sowi e das Engli schwörterbuch von «Coll ins». Es handelte s ich hi er also effekti v um ei nen Sprachenmord. Wer si ch das Ende aber di skret und sauber – wi e man es von e inem Büchermord erwartet – vorstellte, lag falsch. Di e bei den Berner häckselten am Ende das mörder ische Buch  in bluti gen Schürzen und genossen d ie Rache i n vollen Zügen. Wen gistens der letzte Satz des Abends w irkte aufbauend und posi ti v: «Häbed Sorg zur Sprach!»

 

Bote der Urschweiz / Ruth Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

05.02.2024

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