Schertenlaib und Jegerlehner (links) gastierten schon zum dritten Mal im Chupferturm in Schwyz. Bild Guido Bürgler
Schertenlaib und Jegerlehner (links) gastierten schon zum dritten Mal im Chupferturm in Schwyz. Bild Guido Bürgler

Bühne

Blödeleien auf hohem Niveau

Das Komiker-Duo Schertenlaib und Jegerlehner präsentierte im Chupferturm sein neustes Programm «Zunder – ein Nachbrand». Dem Publikum gefiel das kreative Feuerwerk der Multi-Talente.

Sind sie nun Sänger, Musiker, Clowns oder Kabarettisten? Diese Frage kann man nicht so leicht beantworten, auch wenn man am Samstag das Programm «Zunder – ein Nachbrand » im Chupferturm gesehen hat. Man muss es auch nicht wissen, denn die kreativen Berner Schertenlaib und Jegerlehner lassen sich in keine Schublade zwängen: Michel Gsell und Gerhard Tschan bringen auf die Bühne, was sie im Alltag beobachtet haben, sei es bei der Arbeit, im Dorfladen oder in den Ferien. Sie «blödelten » während zweimal 45 Minuten so schön in Berner Mundart, dass man kaum merkte, dass hinter allem sehr viel Knochenarbeit steckt.

Wie ein altes Ehepaar

Die beiden erinnerten an ein älteres (Ehe-)Paar, das sich meistens wegen einer Kleinigkeit in die Haare gerät. Schertenlaib gab klar den Ton an, Jegerlehner begehrte auf, um schon kurz darauf nachzugeben. Ab und zu erinnerten sie ein bisschen an Dick und Doof (Laurel und Hardy) und verbreiteten gute Laune im Saal. Mal war die Stimmung himmelhochjauchzend, dann wieder zu Tode betrübt. Manchmal tönte es recht logisch: «Saisonal kommt und geht, Bernerplattebleibt», dann wieder philosophisch: «Nicht jede Handbremse löst ein Problem.» Sehr erheiternd waren die Szenen, in denen Jegerlehner wie wild auf Italienisch oder Spanisch parlierte und gestikulierte und die Welt um sich völlig vergass.

Nicht möglich ohne Musik

Doch was wären Schertenlaib und Jegerlehner, die Gewinner des «Salzburger Stiers» 2013, ohne ihre Instrumente? Ohne Musik? Das ginge unmöglich, das darf man sich gar nicht vorstellen. Es war nämlich ein grosses Vergnügen, den beiden ungleichen Typen zuzuhören und zu beobachten, wie vielseitig sie miteinander musizierten und zweistimmig sangen. Häufig spielte der gleiche Mann zwei Instrumente gleichzeitig, zum Beispiel Trompete und Handorgelbässe oder Schlagzeug und E-Bass. Das zahlreiche Publikum im stilvoll geschmückten Saal amüsierte sich prächtig und spendete immer wieder Szenenapplaus. Erst nach zwei Zugaben verhallte der Applaus definitiv.

Bote der Urschweiz (Guido Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

09.05.2016

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www.schwyzkultur.ch/qV7cT2