Ursula Baumgartl mit Tastenjonny Alois Bauerstatter am Klavier und Geigenjonny Werner Neugebauer an der Violine. Bild: Franz Steinegger
Ursula Baumgartl mit Tastenjonny Alois Bauerstatter am Klavier und Geigenjonny Werner Neugebauer an der Violine. Bild: Franz Steinegger

Bühne

Charmeoffensive im Chupferturm

Die Österreicherin Ursula Baumgartl verzauberte am Samstag das Publikum im Chupferturm mit bissigen Balladen und romantischen Liebesliedern.

Den 100 Besuchern dürften am Samstagabend im Chupferturm etliche Lieder von Ursula Baumgartl bekannt gewesen sein: Sie sang auf Wunsch des Veranstalters etliche, die sie vor acht Jahren schon vorgetragen hatte. Besonders Georg Kreisler war darin prominent vertreten – ein Komponist, der humorvoll und mit spitzer Feder die Texte zu seinen Melodien schreibt. Doch die gebürtige Salzburgerin brachte auch neue Lieder mit, teilweise Eigenkreationen, zu denen sie den Text und ihr «Tastenjonny» Alois Bauerstatter die passende Musik dazu geschrieben hat. «Cabrioletta & the Jonnys » heisst ihr Programm, das sie 2014 entwickelt hat. Sie tourt in wechselnder Besetzung durch die deutschsprachige Kleintheaterszene.


Ausrutscher überspielt, als gehörten sie zum Programm


Das Trio – komplettiert durch Werner Neugebauer an der Violine – liess die Glanzzeiten der Wiener 1920er-Jahre aufleben: Die Lieder sind geprägt von Wortwitz, schwarzem Humor bis hin zu romantischen Liebeserklärungen an einen Mann, den sie noch sucht – sehr schön besungen in ihrem Chanson über das Kreuzworträtsel: «Ich weiss zwar, wie der grüne Edelstein heisst oder der mongolische Herrscher mit sechs Buchstaben, aber das Rätsel Mann habe ich noch nicht gelöst». Bewegend auch, wie Ursula Baumgartl die Geschichte erzählt, als sie einem ihr anvertrauten Kleinkind zum ersten Mal in die Augen blickt. Ihre Songs umspannen die Themen des Lebens, vorgetragen durch das Wienerlied, durch Chansons oder den Walzer, den sie aus Wien mitgebracht hat, wo die Künstlerin wohnt. Herausragend ihre klare Stimme, ihre Spontaneität, mit der sie kleine Ausrutscher übermalt, als gehörten sie zum Programm. Umwerfend der Charme, mit dem die Österreicherin das Publikum in ihren Bann zieht. Einfach gmögig.


Bote der Urschweiz / Franz Steinegger

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

26.02.2018

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www.schwyzkultur.ch/LeL7EP