Reger Austausch: Das Leben ist letztlich eine immerwährende Party, aber auch ein Kampf ums Überleben. Bild Christian Ballat
Reger Austausch: Das Leben ist letztlich eine immerwährende Party, aber auch ein Kampf ums Überleben. Bild Christian Ballat

Bühne

Das Leben ist ein Kampf

Das Junge Theater Basel begeisterte die Besucher in der Kollegi-Aula mit dem Stück «Scham», in dem die Pubertät und die erwachende Sexualität im Vordergrund stehen. Viele Fragen blieben offen.

Den wenigsten gelingt es, einfach so locker flockig durch die Wellen der Pubertät zu surfen. Und so fragten sich die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, ob Pubertät einfach schrecklich, oder eben schrecklich aufregend, bunt und rätselhaft ist. Die Bühne wurde anlässlich dieser «Kultur an der KKS»-Veranstaltung kurzerhand zu einer Discofläche umgebaut, im Hintergrund die WC-Tür installiert. Daneben sass ein Erwachsener, der für den Gang durch die Tür zwei Franken Benutzungsgebühr kassierte. «Wir sind da in Innerschwyz, da muss alles korrekt gehen», brüllte ihn etwa eineTeenagerin an, weil sie nicht bezahlen wollte.

Spezielle Atmosphäre

Mit viel Musik und Lichteffekten gelang es dem Jungen Theater Basel, eine ganz spezielle Atmosphäre für sein Spiel zu schaffen. Es schien, als seien die Darsteller völlig in ihre Rollen hineingewachsen. Und so liebten und stritten sie sich, machten Party, hinterfragten Sinn und Unsinn des Lebens. Weil ihre Kollegin zu Hause immer geschlagen wurde und sie wissen wollte, wie das ist, verlangte sie von ihrem Begleiter, dass er auch zuschlägt.Beklemmend. Natürlich ist das Leben voller Gemeinheiten. «Es kann nicht sein, dass das ganze Leben ein Kampf ist», stöhnte ein Teenager auf.

Partyrausch und Fragen

Es müsse doch einfachere Lösungen geben. Fragen an den Toilettenkassenmann allerdings durften erst gar nicht gestellt werden oder ergaben keine Antworten. In der Pubertät muss jeder selber durch. Das Publikum bekam eine gute Stunde lang einen temporeichen Partyrausch vorgesetzt, der immer wieder für ernstere Momente unterbrochen wurde. Es gab viel zu staunen und zu lachen, aber auch über die Kunst und die Wirklichkeit zu sinnieren. Fast blieb dafür zu wenig Zeit.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

14.04.2011

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