Berner Charme mit Biss: Bei Bänz Friedlis (links) Wortwitz hört auch der Buchautor und Liedermacher Tinu Heiniger gerne hin. Bild Christoph Jud
Berner Charme mit Biss: Bei Bänz Friedlis (links) Wortwitz hört auch der Buchautor und Liedermacher Tinu Heiniger gerne hin. Bild Christoph Jud

Bühne

Die «Bärner Giele» unterhielten die Schwyzer

Liedermacher Tinu Heiniger und der «Hausmann der Nation», Bänz Friedli, unterhielten zwei Stunden lang die Gäste in der KKS-Aula in Schwyz. Die beiden Berner hatten das Schwyzer Publikum im Griff.

Die Aula der Kantonsschule Kollegium Schwyz (KKS) war am vergangenen Dienstagabend beinahe voll besetzt, als die beiden Unterhalter Tinu Heiniger und Bänz Friedli in Schwyz auf Einladung von Kultur an der KKS ihr erstes gemeinsames Programm präsentierten. Die beiden gebürtigen Berner sind Sprachkünstler, Unterhalter und solo in verschiedenen Genres erfolgreiche Bühnenstürmer. Der Liedermacher und Mundartsänger Heiniger (1946 im Emmental geboren) lebt im aargauischen Schöftland und steht seit über 40 Jahren erfolgreich auf der Bühne, unterhält aber auch als Buchautor mit Heimatgeschichten. Der begnadete Klarinetten- und Gitarrenvirtuose ist zudem ein Jugendidol und Vorbild von seinem Bühnenpartner Friedli. Der frühere Journalist Friedli (1965 in Bern geboren) lebt in Zürich, ist heute ein viel gelesener Kolumnenschreiber (wöchentlich online und im Migros-Magazin) und bekannt als der «Hausmann der Nation». Solo steht er als Geschichtenerzähler mit träfen Sprüchen auf der Bühne.

Politiker bekamen ihr Fett ab

Heiniger und Friedli kennen sich seit 30 Jahren, stehen aber erstmals gemeinsam auf der Bühne. Ihr «Advents»-Programm «Heiniger Abend und Friedli auf Erden» ist abwechslungsreich. Der begnadete Satiriker Friedli nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er das Schwyzer Politikgeschehen und ihre Protagonisten aufs Korn nimmt. So spricht er etwa vom Föhn, der manchen Leuten Kopfweh macht und warme Luft bis nach Bern bläst. Sportler sind auch ein Reizthema. Da spricht er vom Schwingerkönig, der sein Leben lang auf diesen Titel hingearbeitet hat und deshalb immer nur «Sagmehl» im Kopf hatte. Auch seine Kunst, die Jungen zu imitieren und anhand von Erlebnissen mit seiner Tochter liebevoll auf die Schippe zu nehmen, zeigt Friedli, wobei er im Balkan-Slang spricht, als wäre er einer von ihnen. Heinigers leise, stimmungsvolle Lieder mit sanften Gitarrenklängen und einem meisterhaften Klarinettensolo bilden ein Kontrast zu Friedlis Sprachattacken. Zum Schluss gesellt sich Friedli gar auch noch zu Heiniger ans Gesangsmikrofon und gibt eine Premiere als Balladensänger.

Bote der Urschweiz / Christph Jud

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

21.11.2013

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www.schwyzkultur.ch/3cQkx9