Im interaktiven Musiktheater werden die Musiker (stehend, von links) Constance Jaermann, Julien Mégroz und Cyrill Greter in der Interaktion mit dem Teufel auch schauspielerisch tätig. Bild Benjamin Weilenmann
Im interaktiven Musiktheater werden die Musiker (stehend, von links) Constance Jaermann, Julien Mégroz und Cyrill Greter in der Interaktion mit dem Teufel auch schauspielerisch tätig. Bild Benjamin Weilenmann

Bühne

Die Urner Sage einmal anders

Die Sage von der Teufelsbrücke kennt jeder. Daraus ein Musiktheater zu machen, ist dem Schwyzer Cyrill Greter und seiner «compagnie du bouc» gelungen.

Während ihres Studiums in Lausanne haben sich der Schwyzer Bratschist Cyrill Greter und der Lausanner Perkussionist Julien Mégroz kennengelernt, und beide träumten von einer eigenen Komposition. So entstand die Idee, eine Schweizer Sage kindergerecht musikalisch zu erzählen: «Die Teufelssage war ideal, da sie auch jenseits des Röstigrabens bekannt ist», erklärt Greter. Nach einer ersten Tournee in Form einer musikalischen Erzählung wurde das Stück 2014 von Regisseur Benno Muheim zu einem interaktiven Musiktheater weiterentwickelt, das je nachdem in Französisch, Hochdeutsch oder im Urner Dialekt aufgeführt wird. «Sowohl der Erzähler als auch der Regisseur sind Urner. Das ist wichtig für die Authentizität », so Greter. Die Inszenierung hat zahlreiche Besonderheiten: Neben der Mehrsprachigkeit überrascht das präparierte Klavier immer wieder mit unerwarteten und faszinierenden Geräuschen. Auch driftet das Schauspiel zwischendurch beinahe auf eine puppenspielhafte Ebene. Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt.

«Gehe gern über Grenzen hinaus»

Dass dieses Projekt etwas Spezielles ist, passt zu Cyrill Greter wie die Faust aufs Auge: «Klar spiele ich auch gerne ein normales Konzert. Viel lieber probiere ich aber Sachen aus und gehe über die Grenzen hinaus», erklärt er: «Ich bin am Ausprobieren, was ich kann und was mir liegt. Deshalb beschreite ich im Moment einen sehr vielseitigen Weg mit eigenen Projekten, Komponieren und verschiedenen Stilen.» Das wird noch deutlicher, wenn man seine laufenden Projekte anschaut: Neben der Orchestertätigkeit im 21 Century Symphony Orchestra und der compagnie du bouc ist er im Kulturschockteam, wo er neben viel Organisationsarbeit im Hintergrund auch ab und zu auf der Bühne zu sehen ist. So zum Beispiel am 24. April mit dem Trio Catullo, wo mit Bratsche, Klavier und Mezzosopran eine grosse Bandbreite an verschiedenen Werken und Stilen präsentiert werden. Auch bei seinem eigenen Projekt RockViola ist der Name Programm: Fernab von strengen Regeln komponiert und arrangiert Greter rockige Stücke für Bratschen (zu hören am 30. Mai am Gästival in Schwyz). «Alles unter einen Hut zu bringen, ist manchmal schwierig», meint Greter. Doch das Leben als Musiker mit all seinen Vorund Nachteilen sei eine gute Lebensschule, ist er überzeugt.

Die Sage von der Teufelsbrücke wird am 7. März um 17.00 Uhr im Chupferturm Schwyz aufgeführt.

Bote der Urschweiz (Nadine Annen)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

28.02.2015

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