Streit in der Waschküche: Das Fitnessgetue des Pöstlers (Thomy Truttmann) und neuen Hausbewohners geht dem Güggeliverkäufer (Clo Bisaz) zünftig gegen den Strich. Bild Christian Ballat
Streit in der Waschküche: Das Fitnessgetue des Pöstlers (Thomy Truttmann) und neuen Hausbewohners geht dem Güggeliverkäufer (Clo Bisaz) zünftig gegen den Strich. Bild Christian Ballat

Bühne

Ein rekordverdächtiger Weg

Wenn drei alle in sich etwas verrückte Persönlichkeiten im gleichen Haus wohnen, kann durchaus Kreatives entstehen. Der Seelisberger Thomy Truttmann und seine Theaterkollegen zeigten, wie das aussehen kann.

Thomy Truttmann, Charlotte Wittwer und Clo Bisaz präsentierten im Chupferturm witzig-leichtfüssige und einfallsreiche Theaterkost. Mit einem türenreichen grossen Schrank auf der Bühne stellten sie ein Haus voller Verrücktheiten und alltäglichem Leben dar – einfach ineinanderfliessend und doch ziemlich schräg. Das Publikum liess sich entführen in die Geschichten der Kioskverkäuferin, des Güggeliverkäufers und des rasenden Pöstlers.

Pöstler wird Crêpe-Bote

Schnell istThomy Truttmann als Briefträger unterwegs. Zu Fuss rennt er mit Briefen und Paketen durchs Dorf und ist schneller als seine Postkollegen mit ihren Töfflis. Er nutzt aber auch privat jede Gelegenheit, Kondition und Kraft zu trainieren. Schliesslich will er beim diesjährigen Niesenlauf als Schnellster oben sein. Während sich der Güggeliverkäufer über den der Fitness dienenden, ohne Bewilligung in der Waschküche eingeschlagenen Haken beschwert, lässt sich die Kioskverkäuferin immer mehr vom fitten Pöstler vereinnahmen. Letztlich finden alle zusammen, und statt Güggeli verkauft Clo Bisaz alias Vollenweider jetzt feine Crêpes, die von Charlotte Widmer alias Frau Süess mit immer neuen Füllungen versehen werden, und der rasende Pöstler ist zum rasenden Crêpe-Boten geworden.

Grosses Staunen

Kinder- und Erwachsenenaugen gerieten während der Aufführung immer mehr ins Staunen, und für herzhafte Lacher sorgte das Trio auf der Bühne immer wieder. Mit sorgsam eingesetzter Licht- und Tontechnik schufen die Schauspieler eine besondere Atmosphäre, blickten zurück in die Jugend in der Turnhalle, liessen Magen, Darm und eine Waage sprechen, zeigten die Banalität von billigen Fernsehproduktionen und die kraftvolle Fitness, die durch das Anschlagen des Knies an einer Mauer zum vorübergehenden Erliegen gebracht wird. Letztlich blieb nur die Frage: Warum sind die Eier des Appenzeller Spitzhaubenhuhns die besten?

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

23.05.2011

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