Musikalische Buchlesung: Christian Brantschen und Pedro Lenz konnten das Publikum für sich gewinnen.
Musikalische Buchlesung: Christian Brantschen und Pedro Lenz konnten das Publikum für sich gewinnen.

Bühne

Goalie eroberte Herz der Zuhörer

Des Goalies Herz war «so schwär wie nen aute, nasse Bodelumpe », während Pedro Lenz mit seiner Buchlesung am Samstagabend im Chupferturm die Herzen des Publikums eroberte.

Schon mit dem ersten Satz gelang es Pedro Lenz am vergangenen Samstagabend im gut besetzten Chupferturm in Schwyz, das Publikum mit seiner sonoren Stimme, dem gewinnenden Auftreten und dem Berner Dialekt in seinen Bann zu ziehen. Gespannt und aufmerksam folgte es bis zum Schluss jedem einzelnen seiner Worte und liess sich von Lebensphilosoph Goalie Lenz, Protagonist in seinem Roman «Der Goalie bin ig», die Welt erklären. Christian Brantschen, der Patent-Ochsner-Musiker, vertonte und untermalte die Buchlesung, hob dadurch die Stimmung noch mehr hervor und verlieh ihr zusätzlichen Ausdruck. Lenz schien geradezu mit seiner Figur zu verschmelzen. Mit der gekonnten Mischung aus Lebensweisheit und Humor gelang es ihm, Farbe in das mehrheitlich triste und melancholische Leben des Goalies zu bringen. So waren zum Beispiel die jugendlichen Fussballszenen und der Erstleselehrgang wunderbar vorgetragen.

Ein sympathischer «Laferi»

Der Goalie, ein grundehrlicher und herzensguter «Laferi», versucht nach seinem Aufenthalt im Gefängnis, ein normales Leben zu führen. Er ist ein Typ mit Sinn für Gerechtigkeit, der nicht viel von Optimismus hält. Mit seiner Art, die Pedro Lenz mit dezenten, aber wirkungsvollen Gesten zu unterstützen wusste, redete sich der schelmische Goalie in die Herzen des Publikums und wusste vollends zu überzeugen. Da Pedro Lenz den Schluss nicht verriet, wird sich wohl manch ein Zuhörer, der sich das Buch zuvor entgehen liess, in die schriftliche Version des berndeutschen Romans vertiefen. Um es in BrantschensWorte zu fassen: «Es gibt keinen, der seine Geschichten so vorliest wie er.»

Bote der Urschwiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

03.09.2012

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www.schwyzkultur.ch/ZdAj6E