Spielt ihre Rolle beeindruckend: Sabine Schädler als heilige Katharina von Siena. Rechts: Pater Raimundo (Eric Rohner), welcher die Biografie der Heiligen schreibt. Bild Josef Grüter
Spielt ihre Rolle beeindruckend: Sabine Schädler als heilige Katharina von Siena. Rechts: Pater Raimundo (Eric Rohner), welcher die Biografie der Heiligen schreibt. Bild Josef Grüter

Bühne

In die Zukunft geblickt: Das Frauenkloster wird verkauft

Was passiert mit unseren Klöstern? Der Dominikanerorden hält in Form eines Wandertheaters Rückschau und hinterfragt anlässlich seines 800-Jahr-Jubiläums die eigene Zukunft und auch die des Frauenklosters St. Peter am Bach.

Für den Denkmalschützer ist es klar. Seine private Meinung: «Das Kloster muss verkauft werden, natürlich mit behördlichen Auflagen.» Es sei zwar Aufgabe des Kantons, solche Objekte zu erhalten. Doch für solche Zwecke habe der Kanton Schwyz schlicht kein Geld.

Von Heiligen und Hexenwahn

Das von Paul Steinmann geschriebene Stück «Kloster zu verschenken» thematisiert die Geschichte und Zukunft des Ordens. Das Stück beginnt mit wunderbarem geistlichem Kirchengesang. An Orten, wo man sich dem stillen Gebet widmet, diskutieren Immobilienmaklerin, Architekt, Denkmalpfleger, Politikerin und ein Vertreter des Ordens miteinander. Die sieben Schauspielerinnen und Schauspieler schlüpfen unter der Regie von Annette Windlin in verschiedene Rollen. Dabei werden auch die dunklen Kapitel des Ordens beleuchtet. Die Inquisition, der Hexenwahn und die Sklaverei werden thematisiert. Man scheut sich nicht, unbequeme Fragen zu stellen. Verkaufen, verschenken oder Umnutzung des Klosters werden zum Thema. Eine vor Jahren ausgetretene Klosterfrau findet gar: «So ein Kloster weckt Begehrlichkeiten. Es muss gesprengt werden.» Gespielt wird innerhalb der Klostermauern an fünf verschiedenen Stationen. Bestechend die Rolle von Sabine Schädler, als heilige Katharina von Siena.

Von 52 auf 6

Im Kloster St. Peter am Bach wirken heute noch 6 Schwestern. Zu den besten Zeiten waren es 52. Die Zukunft des Klosters ist ungewiss. Die älteren Schwestern sterben weg, und junge kommen keine nach. Und wie Schwester Josefa beim Pausengespräch im Klostergarten mit leiser Hoffnung meint: «Als in Schwyz die Pest wütete, war noch eine Schwester im Kloster. Nach schlechten Zeiten geht es immer wieder bergauf.» Eine Patentlösung kennt das brillant gespielte Theaterstück allerdings nicht. Aber die Worte «Mut, Glaubhaftigkeit und Einheit innerhalb der katholischen Kirche» fielen in den Dialogen. Anmerkung des Autors: Vielleicht wäre darin ein Lösungsansatz zu finden.

Bote der Urschweiz (Josef Grüter)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

20.06.2016

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www.schwyzkultur.ch/PuTQMG