Mag Situationskomik und kurze Entscheidungswege: Mike Müller (links) wurde im «Business Träff» von «Bote»-Chefredaktor Josias Clavadetscher befragt. Bild Silvia Camenzind
Mag Situationskomik und kurze Entscheidungswege: Mike Müller (links) wurde im «Business Träff» von «Bote»-Chefredaktor Josias Clavadetscher befragt. Bild Silvia Camenzind

Bühne

«Komik ist ein weites Feld»

Mike Müller, die bessere Hälfte der Satire-Sendung Giacobbo/ Müller, war gestern zu Gast in Schwyz. Am «Business Träff» des «Boten» und der Triner Druckerei AG bot er am Mittag einen «Early Day Service» auf dem weiten Feld der Komik.

Kaum begonnen, klingelte ein Handy. «Zum Glück ist es nicht meins», erntete Mike Müller beim gut besuchten «Business Träff» im «Wyssen Rössli» locker erste Lacher. Am Sonntagabend werde dem Live-Publikum im «Kaufleuten» jeweils gedroht und das mit Erfolg. Denn wer will schon, dass Mike Müller oder Victor Giacobbo vor laufender Kamera die Gespräche weiterführen, die SMS vorlesen und die Benutzer-Einstellungen auf Koreanisch ändern?

Komik der Andersdenkenden

Mike Müller mag es nicht, über sich persönlich zu sprechen. Sein Beruf sei wie jeder andere auch, darum kam er gleich zu seinem Fachgebiet. «Komik ist für mich ein weites Feld», bekannte Müller, der vom Theater kommend zum Fernsehen und zum Film fand. Er finde Situationskomik im klassischen Schauspiel oder die Komik der Andersdenkenden in den Kolumnen von Nationalrat Christoph Mörgeli in der «Weltwoche».

Komiker an der Spitze einer AG

Da Mike Müller in Schwyz am «Business Träff» vor Schwyzer Geschäftsleuten sprach, schnitt er auch sein Business an: Das Casino-Theater Winterthur, das bewusst ohne Subventionen auskommt, 40 Arbeitsplätze bietet und laut Müller «die einzige Aktiengesellschaft in der Schweiz ist, die zugibt, dass Komiker an der Spitze stehen».

Narrenfreiheit beim Fernsehen

Sein Engagement beim Fernsehen sei schleichend gekommen. Das Fernsehen sei ein grosses Unternehmen, das auch Grösse zeige. Denn Giacobbo und Müller geniessen Narrenfreiheit, dürfen gegen das eigene Unternehmen schimpfen. Ein regelmässig wiederkehrendes Beispiel: «Gerade wenn es um die Nachfolge von Armin Walpen geht, seit dem Untergang der Sowjetunion das bestgehütete Geheimnis.»

Drei Güggeli auf der Bühne

Regelmässig mit Victor Giacobbo und Patrick Frey auf Tournee, sei er sich gewohnt, dass alles «zack, zack» gehe. Mike Müller hasst lange Entscheidungswege. Ihm kommt das Tempo der sonntäglichen Satiresendung entgegen, für die während der Woche zwischen sechs bis zwölf Themen vorbereitet und von Autoren bearbeitet werden. Die Live-Sendung beginnt dann um 19.30 Uhr, und Mike Müller gibt zu, dass auch schon Sätze rausgeschnitten wurden. Auf die Frage aus dem Publikum, wie es sei, mit Victor Giacobbo zusammenzuarbeiten, meinte Müller: «Das ist lustig, er ist ein Alphatier, ein Macher.» Auf Tournee seien Giacobbo, Frey und er «drei Güggeli», da müssten sie jeweils schauen, dass auf der Bühne keiner zu weit nach vorne stehe.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

29.04.2010

Webcode

www.schwyzkultur.ch/arFEQT