Bühne
Missgeschicke bringen Terminkalender durcheinander
Martin Suter begeistert seine Leser auch mit den Kolumnen über Exponenten der Wirtschaft. Nikolaus Schmid und René Schnoz setzten die Texte packend und mitreissend um.
Einmal mehr präsentierte die Kleinbühne Chupferturm hochstehendes Literaturtheater. Texte von Martin Suter, die dem Stück «Business Class» zugrunde liegen, sind pointiert, ironisch, absurd-komisch und höchst amüsant. Die beiden Bündner Theatermänner Nikolaus Schmid und René Schnoz verstanden es, genau diese Eigenschaften umzusetzen – zur Freude des bestgelaunten Publikums. Mitten im Publikum, nämlich noch im Foyer vor dem Saal, begannen die beiden managermässig miteinander zu streiten – um Löhne und Gehälter und deren Verträglichkeit mit der Gesellschaft. Schnell bekamen die Gäste einen Vorgeschmack auf das, was sie während den nächsten zwei Stunden serviert bekamen – ein satirisches Menü, das keinen Leckerbissen ausliess. So war zu erfahren, dass aufgeräumte Schreibtische nicht einfach auf Ordentlichkeit schliessen lassen. Vielmehr: «Je pingelig cleaner die Oberfläche, desto grösser ist gewöhnlich das Chaos unter dem Pultdeckel.» Auch das Spiel mit «was wäre, wenn er hätte» strapazierte die Lachmuskeln.
Warum kaufen?
«Vanessa muss Fabian verkaufen», erzählte im Laufe des Abends einer der Manager dem anderen. Im Laufe des Abends waren Nikolaus Schmid und René Schnoz abwechselnd Manager, Geschäftsleiter, Ehemann, Manager, Journalist, Therapeut und immer wieder Manager. Die Figuren wechselten tempo-, witz- und wortreich. Genauso wie Pony Fabian der Tochter Vanessa einen neuen Besitzer suchen muss, weil eben die Börse nicht so läuft, wie sie sollte. Da stellt sich auch die Frage, warum jemand Aktien einer Firma kaufen will, die selber Geld braucht.
Vielfältiges Theater
Das lebhafte Spiel der beiden Theatermänner erweckte hie und da den Eindruck, es sei ein spontanes Improvisationstheater. Diese Finte ist geschickt eingesetzt, denn dieTexte sind alle genau vorgegeben und vom Kolumnisten Martin Suter übernommen. Es war spannend zu sehen, wie geschriebene Worte verschiedenstartig auf der Bühne umgesetzt werden können.
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Bote der Urschweiz
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Bote der Urschweiz
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