Kleinkunst in der Molkerei: Charlotte Wittmers musikalisch-theatralische Liebeserklärung an Milchkannen. Bild Orlanda Senn
Kleinkunst in der Molkerei: Charlotte Wittmers musikalisch-theatralische Liebeserklärung an Milchkannen. Bild Orlanda Senn

Bühne

«No milk today»

Ein Musikmilchtheater nennt Charlotte Wittmer ihr Programm «Bränte». Fantasievoll nahm sie das Chupferturm-Publikum mit in ihre vergangene Kinderwelt zwischen Molkereibetrieb und abgelegenen Bauernhöfen.

Ihre Erinnerungen sind hellwach. Charlotte Wittmer, Schauspielerin und Musikerin, ist in einem Molkereibetrieb gross geworden. Wie schön waren damals die Fahrten auf die Bauernhöfe, wo man zwei, drei Kannen Milch abholte, immer die gleicheTour. Das war früher, heute ist die Molkerei längst zu. Aber die Milchkannen sind noch da, erhalten durch Charlotte Wittmer neue Klänge, Bilder und Gesichter, werden zum strammen Jodelchörli oder zur Hundebadewanne.

Gruppentherapie in der Molki

Früher sagte man einfach Milch. Heute gibt es Magermilch, Sauermilch, Soja, Heidi legère, pasteurisiert,Vollmilch, so viel, dass es für einen Rap langt. Die Milchvielfalt wird mehr, die Kannen (Bränten) braucht es immer weniger. CharlotteWittmer wird etwas sentimental und macht mit den überflüssigen Bränten eine Gruppentherapie. Unglaublich, welche Geschichtenvielfalt sie aus diesen alten Milchkannen zaubert. Nach der rund 75-minütigen Vorstellung hat man die Milchkannen fast ein bisschen lieb gewonnen.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

28.10.2013

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